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Thema in 8,1-30 => Gott lässt diejenigen, die mit Christus verbunden sind, durch den Heiligen Geist ein Leben erfahren, durch das Gott verherrlicht wird.
Der Heilige Geist gibt Christen in einer Welt, die vom Tod gezeichnet ist, die Gewissheit, an der zukünftigen Herrlichkeit teilzuhaben. => 8,18-30
29)Gott hat nämlich diejenigen, die er vorher erkannt hat,
- „nämlich“ => In den Versen 29-30 führt Paulus wahrscheinlich aus, wie der Vorsatz oder Plan gegenüber denen, die er berufen hat, aussieht.
- „vorher erkannt“ => Paulus benutzt hier ein Wort, welches im Alten Griechisch gewöhnlich so viel wie „etwas im Voraus wissen“ bedeutet. Manche Ausleger beziehen dies hier darauf, dass Gott etwas über die, die zum Glauben kommen, im Voraus gewusst hat. Manche Theologen der frühen Kirche beziehen dies auf gewisse moralische Qualitäten, die Gott voraussieht. Heute wird unter arminianischen Theologen weithin angenommen, dass Paulus hier von dem Glauben spricht, den Gott bei denen, die Christen werden, voraussieht. Die Vorherbestimmung, von der Paulus dann spricht, beziehen sie dementsprechend nicht auf einen Entschluss, den Gott im Voraus unabhängig vom Glauben der Christen gemacht hat. Sondern er wusste im Voraus, dass sie glauben würden, und diesen zukünftigen Glauben machte er zur Grundlage für ihre Erwählung.
Aber diese Deutung scheint nicht plausibel zu sein. Das Wort, welches Paulus hier verwendet, taucht 6 mal im Neuen Testament auf. Zweimal hat es die gewöhnliche Bedeutung „im Voraus etwas wissen“ (Apg. 26,7; 2.Petr. 3,17). Aber 5 mal hat es Gott als Subjekt und meint dann mehr, als dass er etwas über bestimmte Menschen vorherweiß. Sondern es meint dann, dass Gott im Voraus in eine bestimmte Beziehung zu ihnen tritt; er sucht sie im Voraus für etwas aus (Röm. 8,29; 11,2; Apg. 2,23; 1.Petr. 1,2.20). Wichtig ist in diesem Zusammenhang auch, dass ein griechisches Verb für „wissen“ (givosko) im Neuen Testament und dem griechischen Alten Testament im Blick auf Personen meint, dass man sie kennt, das heißt in einer besonderen Beziehung zu ihr steht. Vorbereitet wird dies durch das hebräische Alte Testament an Stellen wie 1.Mo. 18,19 und Jer. 1,5.
Paulus sagt in Röm. 8,29 denn auch nicht, dass er etwas über uns Christen im Voraus gewusst hat und dies zur Grundlage für seinen Plan nahm. Sondern Gott trat mit uns im Voraus in eine Beziehung, die seinem Vorsatz und Plan entsprach.
Zu klären ist noch, was Paulus mit „im Voraus“ meint. Manche Ausleger meinen, dass hier eine Zeit unmittelbar bevor jemand Gott erkennt, gemeint ist. Es ist aber wohl naheliegender, hier Eph. 1,4 zu Rate zu ziehen. Demnach liegt die Zeit, ab der Gott in eine bestimmte Beziehung zu uns getreten ist, vor der Erschaffung der Welt. Dies sprengt freilich unser Vorstellungsvermögen. Aber es ist vor allem eine wichtige Grundlage für Heilsgewissheit, nämlich zu wissen, dass in der Beziehung zwischen Gott und mir Gott derjenige, der sie vor meiner Geburt entworfen und geplant hat und der sie in Ewigkeit erhält.
die hat er dazu vorherbestimmt, dass sie zu dem Ebenbild seines Sohnes werden. Er sollte nämlich zum Erstgeborenen unter vielen Brüdern werden.
- „vorherbestimmt“ => Hierauf liegt bei Paulus an dieser Stelle eigentlich mehr Gewicht als auf dem im Voraus kennen: Die er im Voraus erkannt hat, die hat er auch vorherbestimmt. Das Wort, welches hier im Griechischen zugrunde liegt, wird 6 mal im Neuen Testament verwendet. Immer ist Gott das Subjekt dieses Verbes. Gott hat alle Ereignisse, die mit der Hinrichtung von Jesus Christus zusammenhingen, vorherbestimmt (Apg. 4,27). Er hat vorherbestimmt, dass die Weisheit, durch die ein Mensch so lebt, wie es Gott gefällt, mit Christus und für die Gemeinden offenbar wird (1.Kor. 2,7). Er hat uns Christen dazu vorherbestimmt, durch Christus seine Söhne und Töchter zu werden (Eph. 1,5). Er hat uns dazu vorherbestimmt, das himmlische Erbteil zu erlangen (Eph. 1,11). Und nach 8,29.30 hat er uns dazu vorherbestimmt, einmal Christus gleich zu werden.
Die Frage, wann Gott uns vorherbestimmt hat, ist ziemlich klar zu beantworten: vor Erschaffung der Welt (Eph. 1,4.5).
- „zu dem Ebenbild seines Sohnes werden“ => Paulus sagt in Kol. 1,15 vom menschgewordenen Sohn Gottes, dass dieser das Ebenbild des unsichtbaren Gottes ist. Als er Mensch wurde, wurde er Teil der alten Menschheit. Er bewährte sich unter denselben Bedingungen, in denen wir leben, als vollkommen Gehorsam gegenüber Gott. Er kam der Bestimmung, die wir als Ebenbilder Gottes haben, nach, indem er Gott mit seinem ganzen Leben verherrlichte. Den, der gehorsam war bis zum Tod am Kreuz, hat Gott auferweckt und zum Anführer einer neuen Menschheit eingesetzt. Dort erfüllt Gottes Herrlichkeit alle, die dazugehören, und wird von ihnen allen widergespiegelt. Wir haben durch Christus jetzt schon Teil an dieser neuen Schöpfung, aber wir sind darin noch nicht vollendet. Dies geschieht, wenn wir selber leiblich von den Toten auferweckt werden. Dann werden wir dasselbe vollkommene Ebenbild sein, dass Christus bereits durch seine Auferstehung angenommen hat. Dieser war im alten Leib bereits frei von Sünde, aber dem Tod unterworfen. Im neuen Leib ist Christus auch unangreifbar für den Tod. Dass wir durch Christus Teil dieser neuen Menschheit werden, dazu hat Gott uns vorherbestimmt.
- „Erstgeborener unter vielen Brüdern“ => Paulus verbindet hier in dem Begriff vom Erstgeborenen wahrscheinlich zwei Dinge. Zum einen ist Christus der erste, der leiblich auferstanden ist; wir werden ihm nachfolgen. Zum andern ist Christus als Erstgeborener der herausragende Mensch der neuen Menschheit. Er ist unser Anführer. Gleichzeitig ist er der Erstgeborene unter uns Brüdern und Schwestern. Wir werden durch die leibliche Auferstehung tatsächlich zusammen mit Christus als unserem Anführer Mitglieder der einen neuen Menschheit. Hier wird noch einmal sehr deutlich, dass Heilsgewissheit in ihrem Wesen Vorfreude auf die grandiose Vollendung ist, zu der Gott uns vorherbestimmt hat.
Das Hauptthema des Römerbriefes klingt hier wieder durch: Warum ist es das Evangelium und nicht irgendeine religiöse Botschaft, die verkündet werden muss? Antwort: Weil Gott durch das Evangelium und sonst nichts Menschen dazu befreit, dass seine Herrlichkeit sie ergreift und sie diese Herrlichkeit widerspiegeln.
30)Diejenigen, die Gott vorherbestimmt hat, die hat er auch berufen. Diejenigen, die er berufen hat, die hat er auch gerecht gesprochen. Und diejenigen, die Gott gerecht gesprochen hat, die hat er auch verherrlicht.
- „vorherbestimmt … berufen … gerecht gesprochen“ => Hier bestätigt sich nochmals, dass es sich bei der Berufung um eine wirksame Berufung zum Glauben handelt. Es hat als Grundlage die Vorherbestimmung durch Gott. Und es hat als Folge die Rechtfertigung durch Gott. Paulus hat in 3,21-4,25 klar gemacht, dass die Rechtfertigung aus Glauben ist. Dem, der an Jesus glaubt, vergibt Gott alle Schuld und rechnet ihm seine göttliche Gerechtigkeit zu. Würde die Berufung nur eine Einladung zum Glauben beinhalten, könnte Paulus nicht davon sprechen, dass die, die berufen worden sind, gerechtfertigt wurden. Sie haben die Rechtfertigung von ihren Sünden erlangt, weil Gott sie durch seinen Ruf im Evangelium wirksam zum Glauben geführt hat.
In seinen Ausführungen zur Rechtfertigung des Gottlosen hat Paulus sehr stark den Gegensatz von verdienstlichen Werken und dem Glauben herausgestellt. Ein Mensch wird von Gott allein durch den Glauben an Jesus gerecht gesprochen. Er hat dabei vorausgesetzt, dass Glaube, wie er ihn versteht, kein Verdienst auf unserer Seite ist, mit dem wir Ansprüche gegenüber Gott anmelden können. Im Gegenteil, wer dem Evangelium glaubt, meldet keine Ansprüche an, sondern empfängt die Vergebung der Sünden als reinen Gnadenakt Gottes.
In Röm. 9,12 spricht Paulus einen Gegensatz von Werken und Gottes Berufung an. Er gräbt hier noch eine Schicht tiefer und scheint tatsächlich davon auszugehen, dass Gott bei der Auswahl von Menschen auch keinen Glauben ihrerseits mitberücksichtigt. Zwar empfangen sie die Zusage allein durch den Glauben, aber dass sie das tun ist keine Grundlage dafür, dass Gott sie ausgesucht hat. Dass ein Mensch die Zusage durch den Glauben empfängt, liegt an der wirksamen Berufung durch Gott. Es scheint tatsächlich bei Paulus dieser Zusammenhang zu bestehen: Der Glaube kann nur dann konsequent vom menschlichen Verdienst getrennt werden, wenn er zu 100% eine gnädige Gabe Gottes ist, die ein Mensch durch die wirksame Berufung empfängt. In Röm. 9 vertieft Paulus diesen Gedanken.
- „hat er verherrlicht“ => Paulus schreibt hier in der Vergangenheitsform von etwas, was für uns noch in der Zukunft liegt. Er spricht hier aus der Sicht Gottes, für den unsere Verherrlichung im ewigen Leben beschlossene Sache ist. Ob Christen gerettet werden oder nicht, diese Frage ist schon entschieden: Sie werden gewiss gerettet. Wenn Paulus am Schluss der „Heilskette“ in den Versen 29-30 von unserer Verherrlichung spricht, dann wird hier nochmals deutlich, wozu wir errettet worden sind. Gott hat uns errettet, damit wir verherrlicht werden. Und dass wir verherrlicht werden, bedeutet nichts anderes als dass wir Gott verherrlichen werden. Gottes Herrlichkeit wird uns erfüllen und wir spiegeln Gottes Herrlichkeit wider.
Man muss hier sorgfältig immer die Souveränität Gottes und die Verantwortlichkeit der Menschen zusammenhalten. Damit man dies tut, kann man sich zwei Grundsätze vor Augen halten, die biblisch gesehen beide wahr sind:
- Der allmächtige Gott waltet souverän und frei, doch wirkt sich seine Herrschaft niemals so aus, dass dabei die Verantwortlichkeit des Menschen beschnitten, minimiert oder gänzlich aufgehoben würde.
- Menschen sind Wesen, die Gott gegenüber verantwortlich sind. Sie treffen eigene Entscheidungen: sie rebellieren gegen Gott oder sie gehorchen Gott, sie glauben oder glauben nicht. Sie werden für das, was sie tun, von Gott zu Recht zur Verantwortung gezogen. Dies wirkt sich jedoch nie so aus, dass Gott in seiner Handlungsfreiheit eingeschränkt würde.
Wenn man beide Grundsätze vor Augen hat, kann man meines Erachtens auch viel besser mit jener Spannung umgehen, die uns in Röm. 8,1-30 begegnet. In Gottes Augen sind wir schon verherrlicht, da er genau weiß, dass und wie er uns im Glauben bewahrt. Gleichzeitig ruft er uns auf, in diesem Glauben auszuharren: Wenn wir mit Christus leiden, werden wir auch wie er verherrlicht werden (8,17b).
Um berechtigte Heilsgewissheit zu bewahren und zu stärken, sollten wir uns nicht scheuen, jede Lehre zu gebrauchen, die Gott uns bereithält. Dazu gehört neben der Rechtfertigungslehre und dem Aufruf zum Ausharren auch die Erwählungslehre.