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Versöhnung ist ein hartes Stück Arbeit, und derjenige, der sie bewirkt, ist Gott. Teil II
3) Versöhnung ist manchmal ein schwieriger und langwieriger Prozess, weil verloren gegangenes Vertrauen langsam wieder aufgebaut werden muss. Das Beispiel Jakobs und seiner Söhne: Die Söhne eröffnen ihm häppchenweise die Wahrheit über die Probleme in Ägypten, so dass dieser misstrauisch wird. Am Ende ist es Juda, der durch seine Hingabe das Vertrauen seines Vaters gewinnt.
42,27)Am Abend öffnete einer von ihnen in der Herberge seinen Sack, um seinen Esel zu füttern. Da sah er obenauf sein Geld liegen. 28)„Mein Geld ist zurückgegeben worden!“, sagte er seinen Brüdern. „Hier ist es, in meinem Sack!“ Sie erschreckten sich zu Tode; ganz niedergeschlagen sahen sie einander an und sagten: „Was hat Gott uns das angetan?“
- „was hat Gott uns das angetan“ => Die Brüder deuten das Geld in ihren Säcken als Strafe Gottes. Einst haben sie Josef als Sklaven verkauft und für ihn Geld erhalten. Jetzt, so denken sie, haben sie von Josef Geld gestohlen und werden dafür von ihm bestraft werden. Ihr schlechtes Gewissen macht sie noch blind dafür, dass Josef es gar nicht so schlecht mit ihnen meint. Und auch Gott ist dabei, sie durch die Erkenntnis der Schuld zur Versöhnung mit sich und Josef zu führen. Die Brüder gehen daraufhin nicht nach Ägypten zurück, um ihre vermeintliche Schuld zu bekennen. Dies ist wohl nicht als schuldhaft zu bewerten. Denn sie müssen ihren Familien Nahrung bringen, damit diese nicht verhungern. Und Josef hat ihnen eingeschärft, dass sie nicht ohne den jüngsten Bruder zurückkehren dürfen. Also müssen sie erst nach Hause kommen und ihren Vater Jakob dazu bewegen, dass er Benjamin mit ihnen schickt.
42,29)Sie kamen in das Land Kanaan zu ihrem Vater Jakob und berichteten ihm alles, was sie erlebt hatten: 30)„Der Mann, der in Ägypten die Macht hat, empfing uns sehr ungnädig“, erzählten sie. „Wir seien Spione, die das Land auskundschaften, sagte er. 31)Wir sagten ihm: ´Wir sind ehrliche Leute und keine Spione; 32)zwölf Brüder sind wir, Söhne unseres Vaters. Der eine ist nicht mehr, und der Jüngste ist bei unserem Vater im Land Kanaan geblieben.` 33)Aber der Mann, der Herrscher über dieses Land ist, sagte zu uns: ´Ich werde sehen, ob ihr ehrliche Leute seid. Einer von euch Brüdern bleibt hier; ihr anderen nehmt Getreide, damit eure Familien nicht hungern müssen, und zieht nach Hause. 34)Aber schafft mir euren jüngsten Bruder her! Daran werde ich erkennen, dass ihr keine Spione seid, sondern ehrliche Leute. Dann werde ich euch euren Bruder wiedergeben und ihr dürft euch ungehindert im Land bewegen.`“
- „berichteten ihm alles“ => Die Brüder berichten ihrem Vater alles das, wovon sie meinen, dass er es wissen muss. Sie verschweigen, dass sie in Ägypten durch die Ereignisse auf ihre Schuld gegenüber Josef aufmerksam gemacht worden sind. Sie berichten nichts von dem Geld, dass einer von ihnen oben in seinem Sack gefunden hat, durch das die Brüder wiederum mit ihrer Schuld gegenüber Josef konfrontiert wurden. Für die Brüder spricht, dass sie ihrem Vater nichts von der Geiselhaft Simeons erzählen. Sie wollen ihn schonen, er soll im Blick auf Simeon nicht vor Sorgen vergehen.
- „ihr dürft euch ungehindert im Land bewegen“ => Die Brüder zeichnen Josef freundlicher als er aus ihrer Sicht gewesen ist. Er hat ja damit gedroht, die Geisel zu töten, falls sie Benjamin nicht nach Ägypten bringen. Sie hingegen stellen es jetzt so dar, dass es nur darum ginge, sich in Ägypten frei bewegen zu können oder nicht, ob sie dort Handel treiben dürften oder nicht.
42,35)Als sie die Säcke leeren wollten, fand jeder seinen Geldbeutel oben im Sack. Auch Jakob sah sie. Alle erschraken sich sehr. 36)Ihr Vater Jakob sagte: „Ihr beraubt mich meiner Kinder! Josef ist weg, Simeon ist weg, und jetzt wollt ihr mir auch noch Benjamin nehmen! Nichts bleibt mir erspart!“
- „alle erschraken sich sehr“ => Die Gründe, warum sie sich erschrecken, sind unterschiedlich. Die Brüder erschrecken sich darüber, dass ihr Vater nun doch die Sache mit dem Geld mitbekommt. Er wird ihrer Geschichte nicht mehr glauben: Sie haben die Sache mit dem Geld verschwiegen, weil sie auf eine Schuld hinweist. Es ist eine Schuld, die Josef betrifft. Und die können sie ihm nicht offenbaren, weil sie für sie zu beschämend ist. Jakob erschreckt sich auch: Er denkt vielleicht, dass es eine Schuld im Blick auf Simeon ist, den sie in Ägypten als Sklaven verkauft haben mögen. So oder so zeugt für Jakob das Geld gegen seine Söhne, er vertraut ihnen noch weniger als vorher.
- „nichts bleibt mir erspart“ => Jakob ergeht sich in Selbstmitleid. Zwar haben ihn seine Söhne gerade belogen, aber er muss ja nicht gleich mit dem Schlimmsten rechnen. Vielleicht sind sie in einer schwierigen Situation, die sie ihm gerade nicht erklären können. Er aber geht davon aus, dass Simeon so gut wie tot ist und es daher keinen Sinn macht, Benjamin das nächste Mal mitzuschicken. Die Brüder sind durch die Ereignisse enger zusammengeschweißt worden, vor allem durch das gemeinsame Bewusstsein der Schuld gegenüber Josef. Ihr Vater Jakob ist ihnen gegenüber aber noch misstrauisch. Bei allem Mitgefühl, dass man mit ihm als Leser haben kann, so bleibt doch der Vorwurf an ihn, dass er nicht das Schlimmste befürchten muss und Simeon ganz leicht zurückbekommt, wenn er Benjamin das nächste Mal mit auf die Reise schickt.
42,37)Da sagte Ruben zu seinem Vater: „Wenn ich Benjamin nicht wohlbehalten zurückbringe, darfst du dafür meine beiden Söhne töten. Vertraue ihn mir an! Ich bringe ihn dir bestimmt zurück.“ 38)Aber Jakob sagte: „Mein Sohn wird nicht mit euch gehen! Sein Bruder ist tot, er allein ist übriggeblieben. Ich bin ein alter Mann; wenn ihm etwas zustößt auf dem Weg, den ihr geht, dann würde mich der Kummer ins Grab bringen!“
- „meine beiden Söhne töten“ => Man fragt sich, was Ruben dazu antreibt, seinem Vater solch ein Angebot zu machen. Ist er wirklich bereit, für einen seiner Halbbrüder seine beiden Söhne zu opfern? Und welche Befriedigung sollte Jakob dabei empfinden, zwei von seinen Enkeln zu töten als Ausgleich für den Verlust eines Sohnes? Es würde doch seine Familie insgesamt nur weiter an den Rand der Zerstörung bringen. Ruben zeigt einmal mehr, dass er nicht der geeignete Anführer seiner Brüder ist. Er konnte einst nicht verhindern, dass seine Brüder in tiefe Schuld geraten. Und er hat jetzt nicht die Kraft und Weisheit, die Versöhnung in der Familie voranzutreiben.
- „sein Bruder ist tot, er allein ist übriggeblieben“ => Jakob spricht hier von Josef und Benjamin so, als seien sie seine einzigen Söhne. Dies hängt mit seiner alten Sünde zusammen, dass er Rahel, die bereits verstorben ist, seit jeher als seine Lieblingsfrau angesehen hat. Jakob ist ein Mann des Glaubens, ohne Frage. Aber er hätte vielmehr darauf achten sollen, dass er unter seinen Söhnen weniger Unterschiede macht. Nicht nur die Brüder brauchen Versöhnung untereinander, auch ihr Vater braucht Versöhnung mit ihnen. Man merkt, dass es weise von Josef gewesen ist, auf der Grundlage seines Traumes, den er als Siebzehnjähriger hatte, seine Brüder hart anzufassen und auch seinem Vater einiges zuzumuten. Er handelt ganz im Sinne Gottes, der diejenigen, die zu ihm gehören, im Falle von Schuld streng erzieht, damit sie es lernen, sich seiner gnädigen Herrschaft anzuvertrauen und nicht ihrem eigenen sündigen Herzen zu folgen.
43,1)Die Hungersnot lag weiter schwer auf dem Land. 2)Als das Getreide, das die Brüder aus Ägypten mitgebracht hatten, aufgezehrt war, sagte ihr Vater zu ihnen: „Geht wieder nach Ägypten und kauft uns ein wenig zu essen!“ 3)Aber Juda gab zu bedenken: „Der Mann hat uns nachdrücklich gewarnt und gesagt: ´Kommt mir nicht unter die Augen ohne euren Bruder!` 4)Wenn du unseren Bruder mit uns schickst, werden wir gehen und dir Nahrung kaufen. 5)Wenn du ihn nicht mitschickst, gehen wir nicht. Der Mann hat ausdrücklich zu uns gesagt: ´Kommt mir nicht unter die Augen ohne euren Bruder!`“
- „ein wenig zu essen“ => Jakob versucht anscheinend, die Reise nach Ägypten als Nebensache zu kennzeichnen, die die Brüder mal eben erledigen können. Die Brüder sollen „mal eben“ nach Ägypten gehen, Benjamin brauchen sie dafür nicht.
- „Juda“ => Juda ist der älteste Sohn, zu dem Jakob noch einigermaßen Vertrauen hat, im Gegensatz zu Ruben und Levi. Er konfrontiert Jakob mit der Wahrheit: Ohne dass Jakob Benjamin mitschickt, können die Brüder nicht nach Ägypten gehen und Nahrung kaufen. Sie müssen damit rechnen, dass sie ohne Benjamin alle als Spione gefangen genommen werden. Und Juda gibt auch zu erkennen, dass sie Benjamin nicht ohne die Zustimmung ihres Vaters mitnehmen werden. Juda akzeptiert die Führungsrolle seines Vaters, aber er sagt ihm auch klar und deutlich, was in der Situation die einzig sinnvolle Handlung ist. Und er legt sich seinerseits als Anführer der Brüder fest: Wenn Jakob seiner Entscheidung bleibt, Benjamin nicht mitzuschicken, werden sie nicht nach Ägypten gehen.
43,6)Da klagte Israel: „Warum musstet ihr mir das antun und dem Mann berichten, dass ihr noch einen Bruder habt?“ 7)Aber sie verteidigten sich: „Der Mann hat sich genau nach uns und unserer Familie erkundigt. ´Lebt euer Vater noch?`, wollte er wissen. ´Habt ihr noch einen Bruder?` Da haben wir ihm wahrheitsgemäß Auskunft gegeben. Wir konnten doch nicht ahnen, dass er verlangen würde: ´Bringt euren Bruder her!`“
- „Israel“ => Der Name wird wohl vom Erzähler hier dazu gebraucht, die Führungsrolle von Jakob anzudeuten.
- „aber sie verteidigten sich“ => Die Brüder erzählen Details, die in Kapitel 42, wo Josef mit ihnen spricht, nicht genannt werden. Das heißt aber nicht, dass sie sich hier etwas hinzudichten oder übertreiben. Juda sagt später gegenüber Josef dasselbe, und der widerspricht ihm nicht.
43,8)Da sagte Juda zu seinem Vater Israel: „Vertrau den Jungen mir an, damit wir gehen können und nicht alle vor Hunger umkommen, wir Brüder, du selbst und unsere Familien! 9)Ich will Bürge für ihn sein, von mir sollst du ihn fordern. Mein Leben lang soll die Schuld vor dir auf mir lasten, wenn ich ihn nicht hierher zu dir bringe und ihn vor dich stelle. 10)Wir wären schon zweimal wieder hier, wenn wir nicht so lange gezögert hätten!“
- „Juda“ => Erneut übernimmt Juda die Führungsrolle unter seinen Brüdern. Dabei erkennt er erneut die Autorität seines Vaters an, aber redet klar über die Fakten. Juda sieht die Gefahr für die Familie klar: Wenn sie sich nicht einig werden, können sie nicht nach Ägypten, um Getreide zu holen und müssen verhungern. Er weiß, dass sein Vater große Angst davor hat, Benjamin mitzuschicken und die Zusage braucht, dass sich einer bis zum Äußersten um ihn kümmert. Juda zeigt dabei, was einen wirklichen Anführer ausmacht: Er gibt sich selbst als Bürge für Benjamin her, um die Familie zu retten. Sollte er ihn nicht wieder zu Jakob bringen, dann kann Jakob mit seiner, Judas, Familie machen, was er will.
43,11)Ihr Vater Israel sagte zu ihnen: „Wenn es unbedingt sein muss, dann tut also folgendes: Bringt dem Mann als Geschenk etwas von den Schätzen unseres Landes: Balsamharz, Honig, Tragakant und Ladanum, Pistazien und Mandeln. 12)Nehmt auch doppelt Geld mit, damit ihr das, was ihr in euren Säcken wiedergebracht habt, zurückgeben könnt. Vielleicht war ja alles ein Versehen. 13)Ja, und dann nehmt auch euren Bruder und macht euch auf, kehrt zu dem Mann zurück! 14)Gott, der Allmächtige, gebe es euch, dass der Mann Erbarmen mit euch hat und euch, euren anderen Bruder und Benjamin wieder heimkehren lässt! Wenn ich meine Kinder verlieren soll, dann muss ich sie wohl verlieren!“
- „Tragakant und Ladanum“ => Dies sind wohlriechende Harze.
- „doppelt Geld“ => Jakob besteht darauf, dass seine Söhne alles Getreide bezahlen. Er zeigt hier einen ausgeprägten Sinn für Gerechtigkeit.
- „vielleicht war ja alles ein Versehen“ => Jakob war eigentlich davon überzeugt, dass die Sache mit dem Geld in irgendeiner Weise mit einer Schuld seiner Söhne zusammenhing, etwa dass sie Simeon verkauft haben könnten. Judas Rede hat bewirkt, dass ihr Vater mehr Vertrauen in sie hat. Er mag nun glauben, dass die Sache mit dem Geld womöglich nur ein Versehen gewesen ist: Die Brüder haben vergessen zu zahlen, oder die Ägypter haben vergessen, das Geld einzusammeln.
- „wenn ich meine Kinder verlieren soll, muss ich sie wohl verlieren“ => Jakob hat Angst davor, seine Kinder, vor allem Benjamin, zu verlieren. Aber in seiner Angst wird er getragen vom Vertrauen in Gott, in seine Gnade und Allmacht.
- Anwendung: Versöhnung ist ein hartes Stück Arbeit, und derjenige, der sie bewirkt, ist Gott. Er hat dabei seine Mittel, um sie zu bewirken. Bei den Söhnen Jakobs sind es eine Hungersnot und ein strenger Herrscher in Ägypten, der sie besser kennt, als sie denken. Beim Propheten Jesaja sagt Gott: „Hört, ihr Nachkommen Jakobs, der ganze Überrest, der vom Haus Israel übriggeblieben ist: Ich habe euch getragen, seid es euch gibt; ihr seid mir aufgeladen, seit ihr aus dem Mutterschoß kamt. Ich bleibe derselbe : Bis ihr alt und grau werdet, bin ich es, der euch schleppt. Ich habe es bisher getan und ich werde es auch künftig tun. Ich bin es, der euch trägt und schleppt und rettet.“
Es hat Gott etwas gekostet, um uns mit sich zu versöhnen und uns untereinander zu versöhnen. Es ging nur über den Weg, dass er die Strafe für unsere Schuld in seinem Sohn Jesus Christus auf sich nahm. Davon spricht Paulus an einer Stelle mit diesen Worten (2.Kor.5,18-21): „Gott hat uns mit sich selbst versöhnt durch Christus und hat uns den Dienst der Versöhnung anvertraut, nämlich diese Botschaft: Gott war in Christus und hat die Welt mit sich selbst versöhnt; er rechnet den Menschen ihre Übertretungen nicht an und hat unter uns diese Botschaft der Versöhnung aufgerichtet. Wir sind Gesandte an Stelle von Christus, Gott ruft durch uns, wir bitten für Christus: Lasst euch versöhnen mit Gott! Denn er hat den, der die Sünde nicht kannte, für uns zur Sünde gemacht, damit wir durch ihn vor Gott als Gerechte angesehen werden.“
Ich wünsche euch, dass ihr diese Botschaft von der Versöhnung in Christus von Herzen glaubt! Ich wünsche euch, dass Gott mit dieser Botschaft unter euch wirksam ist und euch untereinander, wo immer dies nötig ist, Versöhnung schenkt.