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1) Gott klagt Hiob an: Wenn er in weiten Teilen nicht darüber Bescheid weiß, was in der Welt läuft und wie sie funktioniert, wie kann er sich da anmaßen, Gott in seiner Herrschaft über die Welt zu verurteilen! => 40,6-15
40,6)Da antwortete Jahwe Hiob aus dem Sturm heraus: 7)Gürte deine Hüfte wie ein Mann! Ich werde dir Fragen stellen und du sollst mir antworten! 8)Willst du wirklich mein Recht in diesem Rechtsfall für ungültig erklären? Willst du mich verurteilen, damit du gerecht dastehst?
- „mein Recht in diesem Rechtsfall“ => Im Hebräischen steht hier ein Wort, was „Rechtsfall“ oder „Gerechtigkeit“ bedeuten kann. Entweder geht es hier um das Recht Gottes, im Fall von Hiob sich gegen dessen Anklagen zu verteidigen und seinerseits Hiob anzugreifen. Oder es geht um die Gerechtigkeit Gottes in seiner Herrschaft über die Welt, die Hiob leugnet.
- „willst du mich verurteilen, damit du gerecht dastehst“ => Dies ist aus der Sicht Gottes die Hauptschuld von Hiob. Hiobs Leiden haben ihn vor ein Problem gestellt. Drei Dinge, die für ihn eigentlich zusammengehören, passen in seinem Fall nicht mehr zusammen: Die Weltanschauung des strikten Tun-Ergehen-Zusammenhangs (TEZ), seine Gerechtigkeit und die Gerechtigkeit Gottes. Hiob hätte seine Weltanschauung des TEZ aufgeben sollen. Stattdessen hat er sich entschieden, die Gerechtigkeit Gottes zu leugnen. Auf diese Weise kann er seine Gerechtigkeit im Rahmen des TEZ aufrechterhalten. Gott ist zornig darüber, dass Hiob seine eigene Gerechtigkeit, im Rahmen des TEZ gedeutet, für wichtiger erachtet als die Gerechtigkeit Gottes.
40,9)Hast du einen so mächtigen Arm wie Gott? Kannst du mit einer Stimme donnern wie er? 10)Schmücke dich doch in Majestät und Hoheit, kleide dich mit Herrlichkeit und Pracht! 11)Lass deinen glühenden Zorn los, suche dir alle Hochmütigen heraus und erniedrige sie! 12)Suche dir alle Hochmütigen heraus und demütige sie! Ja, zermalme sie an Ort und Stelle! 13)Verbirg sie alle zusammen im Staub, kerkere sie in der Unterwelt ein! 14)Dann werde ich selbst dich preisen, weil deine eigene rechte Hand dir Rettung gebracht hat.
- „hast du einen so mächtigen Arm wie Gott“ => Die Fragen in Vers 9 weisen Hiob auf etwas hin, was er nicht hat, nämlich die unwiderstehliche Macht Gottes. Gott demütigt Hiob: Auch wenn er meint, er wüsste besser als Gott, wie dieser über die Welt zu herrschen hätte, ist es eben Tatsache, dass Hiob nicht an Gottes Stelle ist.
- „schmücke dich doch in Majestät und Hoheit“ => Es ist nicht ganz klar, wie die Verse 10 und 11 mit Vers 9 verbunden sind. Womöglich will Gott Hiob hier weiter demütigen, indem er ihn darauf hinweist, dass er keine göttliche Macht und Herrlichkeit hat, um die Gottlosen zu richten. Oder aber er lädt Hiob zu einem Gedankenexperiment ein: „Angenommen, du hättest göttliche Macht und könntest nach deinen Vorstellungen für eine gerechte Herrschaft über die Welt handeln. Würdest du dann gezielt die Gottlosen richten können, ohne dass es Leiden für andere gibt?“
- „dann“ => Die Folge ist nur gedacht, sie wird sich nicht einstellen, weil Hiob keine göttliche Macht und Herrlichkeit hat.
- „Rettung“ => Es geht hier entweder um Hiobs erfolgreiche Rechtfertigung gegenüber Gott oder seine Rettung gegenüber den Gottlosen, die er sich selbst verschafft hätte.
Zusammenfassung der ersten Rede Gottes
Gott antwortet Hiob ohne sich vor ihm zu rechtfertigen. Vielmehr klagt er Hiob dafür an, dass er sich für gerechter hält als Gott. Hiob hat Gottes Gerechtigkeit in Frage gestellt. Gott fordert ihn zu einem Zweikampf auf, er soll sich mit ihm messen: Wer von beiden kennt sich in der Welt, im Großen und im Kleinen, besser aus, Gott oder Hiob? Wer von beiden ist dazu fähiger, über diese Welt zu herrschen, Gott oder Hiob? Für Gott ist die Sache klar: Er ist der Herrscher dieser Welt und Hiob war vermessen genug, seine Herrschaft anzuzweifeln. Gott wendet sich mit lauter Fragen an Hiob, die dieser nicht beantworten kann oder wo er zugeben muss, dass er im Gegensatz zu Gott keine Ahnung von den meisten Dingen hat, die in der Welt vor sich gehen. Hiob weiß also nicht darüber Bescheid, nach welchen Grundsätzen diese Welt regiert werden könnte und nach denen Gott sie regiert. Wie kann er sich da anmaßen, sich in der Bewertung von Gott und seiner Herrschaft für gerechter zu halten als ihn? Gott beschämt Hiob und demütigt ihn. Dies führt auf Hiobs Seite noch nicht zu einer Umkehr. Aber er signalisiert, dass er seinen Fall nicht weiter vorantreiben will.
Gott gibt hier auch zu erkennen, dass er die Weltanschauung des TEZ ablehnt: Wer ihr verhaftet ist, kann Gottes Herrschaft über diese Welt nicht nachvollziehen. Um sie zu verstehen, reicht die Kategorie „Gerechtigkeit“ nicht aus. Es braucht einer breiter angelegten Kategorie, die sämtliche Eigenschaften Gottes berücksichtigt, und das ist die Kategorie der Weisheit. In seiner Weisheit bringt Gott in seiner Herrschaft über die Welt seine Gerechtigkeit, seine Allmacht, seinen Zorn, seine Herrlichkeit, Unabhängigkeit, Liebe und Gnade zum Ausdruck. Gott hält in dieser Welt genügend Ordnung aufrecht, dass Menschen hier ganz gut leben können. Aber er hat diese Welt nicht dazu bestimmt, keine Leiden für Gerechte bereit zu halten. Bevor die Vollendung kommt, lässt Gott seine Leute leiden, mehr oder weniger. Dadurch gibt er ihnen die Gelegenheit, ihr Herz nicht an die Gaben Gottes zu hängen, sondern die Gemeinschaft mit ihm als höchstem Gut über alles andere zu begehren.
Bemerkenswert ist, dass Gott Hiob keinerlei Informationen über die Vorgeschichte im Himmel nachreicht (Hiob 1-2). Dies tut er nicht, weil Hiob keine Informationen darüber braucht und Gott sich im Nachhinein auch nicht für einen vermeintlichen Fehler seinerseits entschuldigt. So bleibt Hiobs Fall für alle anwendbar, die wie er von Leiden überwältigt werden und in tiefe Zweifel gegenüber Gott geraten. Sie bekommen von Gott keine Extraoffenbarung, um Gottes Handeln zu verstehen. Gott ruft sie auf, sich ihm anzuvertrauen, und zwar mit dem Wissen über ihn, dass Gott ihnen durch sein Wort zugänglich gemacht hat. Gott lässt in der Welt Ungerechtigkeit zu, aber das ist nicht Ausdruck von Ungerechtigkeit auf seiner Seite. Es kann sein, dass er Menschen, die Unrecht tun, geduldig begegnet und ihnen Raum zur Umkehr geben möchte. Es kann sein, dass er die Ungerechtigkeit von Menschen benutzt, um seine guten Pläne für uns erfüllen, etwa dass Jesus durch böse Menschen ans Kreuz geschlagen wird. Es kann sein, dass Gott ungerechte Menschen erduldet, nicht um sie einmal zur Umkehr zu führen, sondern damit das Maß ihrer Schuld voll wird und sie dann Gottes endgültiges Gericht erfahren. Es wird auch vielfach so sein, dass der Zweck, zu dem Gott Ungerechtigkeit und ungerechtes Leiden zulässt, in diesem Leben nicht offenbar wird.
Jedenfalls sind Leiden kein Grund, Gott anzuklagen. Wir können und sollen, wenn wir leiden, Gott unser Leid klagen. Dies tut Hiob ja auch zum Teil. Wir sollen aber nicht in eine Haltung verfallen, bei der wir Gott in der Verpflichtung sehen, dass er sich uns gegenüber rechtfertigen muss. Gott rechtfertigt sich nicht gegenüber Hiob, er rechtfertigt sich gegenüber niemandem. Er fordert Hiob und uns auf, ihn und sein Handeln in der Welt nicht anhand einer falschen Weltanschauung zu beurteilen. Stattdessen sollen wir ihm vertrauen, dass er ein guter, gerechter, auch strafender, gnädiger, heiliger und liebender Gott ist. Wir sollen es lernen, über ihn in solchen Kategorien zu denken, wie er sie uns in seinem Wort vorgibt, nicht weniger und nicht darüber hinaus.
Abschluss
Ein alter Mann lebte zusammen mit seinem einzigen Sohn auf einem kleinen Bauernhof. Sie besaßen nur ein Pferd, mit dem sie die Felder bestellen konnten und kamen gerade so über die Runden.
Eines Tages lief das Pferd davon. Die Leute im Dorf kamen zu dem alten Mann und riefen „Oh, was für ein Unglück!“ Der alte Mann erwiderte aber mit ruhiger Stimme: „Wer weiß, wozu es gut ist!“
Eine Woche später kam das Pferd zurück und führte eine ganze Herde von Wildpferden mit auf die Weide. Wieder kamen die Leute aus dem Dorf: „Was für ein Glück!“ Doch der alte Mann sagte wieder: „Wer weiß, wozu es gut ist!“ In der nächsten Woche machte sich der Sohn daran, eines der wilden Pferde einzureiten. Er wurde abgeworfen und brach sich ein Bein. Nun musste der alte Mann die Feldarbeit allein bewältigen. Die Leute aus dem Dorf kamen zu ihm und sagten: „Was für ein Unglück!“ Der alte Mannes antwortete: „Wer weiß, wozu es gut ist!“ Kurze Zeit später brach ein Krieg mit dem Nachbarland aus. Auch die jungen Männer des Dorfes wurden eingezogen. Viele von ihnen starben in der Schlacht. Der Sohn des alten Mannes aber konnte mit seinem gebrochenen Bein zu Hause bleiben. Wieder kamen die Leute zu dem alten Mann: „Hast du ein Glück gehabt!“ Er antwortete wieder: „Wer weiß, wozu es gut ist!“
Gott weiß, wozu es gut ist, wenn er seine Leute leiden lässt. Es ist gut, wenn man das verinnerlicht hat, bevor man von Gott in schwere Leiden geführt wird. Aber manche verinnerlichen es erst durch die Leiden selbst.
Paulus war ein leidender Apostel, der einen gekreuzigten Retter als Weisheit Gottes verkündete. 4,9)Denn es scheint mir so zu sein, dass Gott uns, den Aposteln, den letzten Platz am Ende der Prozession zugewiesen hat. Es ist, als wären wir zum Tod in der Arena verurteilt. Ein Schauspiel für die ganze sichtbare und unsichtbare Welt sind wir geworden, für Engel und Menschen. 10)Wir gelten als dumm und ungebildet, weil wir uns zu Christus halten, ihr dagegen steht durch euren Glauben an Christus als kluge und vernünftige Leute da. Wir sind schwach, aber ihr seid stark. Euch ehrt man, während man uns verachtet. 11)Bis zu diesem Augenblick leiden wir Hunger und Durst. Wir gehen in Lumpen umher. Wir werden zusammengeschlagen, heimatlos ziehen wir von Ort zu Ort. 12)Wir leisten harte körperliche Arbeit, um selbst für unseren Unterhalt zu sorgen. Wir werden aufs Übelste beschimpft, aber wir antworten freundlich. Wir werden verfolgt, aber wir geben nicht auf. 13)Wir werden verleumdet und geben eine freundliche Erwiderung. Wir werden wie Dreck behandelt, wie der Abfall der Welt. Und daran hat sich bis heute nichts geändert.
Christus hat Unrecht erlitten, und Paulus muss als Apostel von Jesus Unrecht erdulden. Zum Verständnis und zur Annahme des Evangeliums von Jesus Christus gehört es zu akzeptieren, dass Gott Gerechte Unrecht erleiden lässt.
1,18)Mit der Botschaft vom Kreuz verhält es sich nämlich so: In den Augen derer, die verlorengehen, ist sie barer Unsinn. Für uns aber, die wir gerettet werden, ist sie der Inbegriff von Gottes Kraft. 19)Nicht umsonst heißt es in der Schrift: „Die Weisen werde ich in ihrer Weisheit scheitern lassen und die Klugheit der Klugen zunichtemachen.“ 20)Wo bleiben da die Weisen? Wo die Kenner der Heiligen Schriften? Wo die gewandten Diskussionsredner dieser Welt? Nirgendwo! Gott hat die Weisheit dieser Welt als Torheit entlarvt! 21)Weil nämlich die Welt in der Weisheit Gottes durch ihre Weisheit Gott nicht erkannt hat, gefiel es Gott, durch die Torheit der Verkündigung des Kreuzes diejenigen zu retten, die daran glauben. 22)Weil die Juden Wunderzeichen fordern und die Griechen Weisheit suchen, 23)verkünden wir dagegen Christus, den gekreuzigten Retter. Für die Juden ist diese Botschaft ein Anstoß zum Unglauben, für die anderen Völker barer Unsinn. 24)Für die hingegen, die Gott berufen hat, Juden wie Nichtjuden, erweist sich Christus als Gottes Kraft und Gottes Weisheit. 25)Denn was als Torheit Gottes erscheint, ist weiser als menschliche Weisheit. Und was als Schwachheit Gottes erscheint, ist stärker als menschliche Stärke.