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Die dritte Rede von Bildad; Hiob 25
25,1)Bildad, der Schuchiter, antwortete: 2)Gott übt eine ehrfurchtgebietende Herrschaft aus; er hat im Himmel Frieden durchgesetzt. 3)Kann man seine Heerscharen zählen? Über wem erhebt sich nicht sein Licht?
- „ehrfurchtgebietende Herrschaft“ => Bildad weist Hiob darauf hin, dass Gottes Herrschaft nicht angezweifelt werden darf. Sie gebietet vielmehr Ehrfurcht. Hiob sollte nicht so vermessen sein anzunehmen, dass er vor Gott ohne Schuld dastehen könnte.
- „im Himmel Frieden durchgesetzt“ => Es geht hier wohl um Gottes Kampf gegen die Chaosmächte. Er hat sie besiegt und dadurch seine Herrschaft durchgesetzt. Bildad betont Gottes unwiderstehliche Macht.
- „Heerscharen“ => Gemeint sind entweder Engel oder die Sterne.
- „über wem erhebt sich nicht sein Licht“ => Wenn mit den Heerscharen die Sterne gemeint sind, ist hier von ihrem Licht die Rede. Es soll zum Ausdruck gebracht werden, dass kein Mensch der Herrschaft Gottes entrinnen kann.
25,4)Wie sollte ein Sterblicher vor Gott gerecht sein können? Wie sollte ein von der Frau Geborener vor ihm rein dastehen? 5)Nicht einmal der Mond leuchtet für ihn hell, die Sterne sind in seinen Augen nicht rein. 6)Wieviel weniger ein Sterblicher, der eine Made ist, ein Mensch, der ein Wurm ist.
- Wie sollte“ => Bildad greift hier die Ansicht von Elifas auf, wonach alle Menschen Sünder vor Gott sind. Hiob sollte endlich damit aufhören, gegen Gott für seine Gerechtigkeit einzutreten.
- „wieviel weniger“ => Bildad bringt hier die Unreinheit der Menschen zum Ausdruck. Sie sind wie Maden, das heißt, sie sind durch ihre Unreinheit untrennbar mit dem Tod und dem Totenreich verbunden. Hiob hat demnach gar keine Grundlage, sich in einen Rechtsstreit mit Gott zu begeben.
- Mit dieser Rede Bildads enden die Versuche der Freunde, Hiob zu trösten und zu unterweisen. Bildads Rede ist kurz, und Zophar ergreift gar nicht mehr das Wort zu einer dritten Rede. Dies soll wohl unterstreichen, dass die drei Freunde in ihrem Versuch, Hiob zu trösten und zu unterweisen, gescheitert sind. Der Fall Hiob fällt es dem Rahmen ihrer Weltanschauung des TEZ. Es ist gut, dass sie endlich damit aufhören, Hiob mit ihrer verkorksten Theologie zu bearbeiten. Sie haben mit ihren Reden, wie am Ende deutlich wird (42,7), schon genug Schuld auf sich geladen.
Hiobs neunte Rede; Hi.26-27 => Hiobs Ahnung und sein Fluch über die Freunde
Hiob ahnt, dass Gottes Herrschaft alle menschlichen Vorstellungen sprengt, wendet diese Einsicht aber nicht auf seinen eigenen Fall an. => 26,1-14
26,1)Hiob antwortete: 2)Wie gut hast du doch dem geholfen, der keine Kraft hat! 2)Welche Rettung du doch dem gebracht hast, der einen schwachen Arm hat! 3)Wie gut du den unterwiesen hast, der keine Weisheit hat! Wie hast du deine Einsicht im Überfluss kundgetan! 4)Mit wessen Hilfe hast du diese Worte gesprochen? Wessen Eingebung kam durch dich zur Sprache?
- „du“ => Es ist ungewöhnlich, dass Hiob einen der drei Freunde anspricht und nicht alle zusammen. Manche Ausleger ziehen daraus die Schlussfolgerung, dass Hiob hier von einem der drei Freunde angesprochen wird. Ihrer Ansicht nach ist bei der Überlieferung von Hiob 24,18-28,28 manches durcheinandergeraten. Es erscheint aber weise, dem Text zu folgen, so wie er dasteht. Der Freund, den Hiob hier anspricht, Bildad, steht stellvertretend für alle drei.
- „wie gut“ => Hiob spricht hier mit bitterer Ironie: Seine Freunde haben in der Überzeugung zu ihm gesprochen, ihm mit weisen Worten helfen zu können. Sie haben Hiobs Zeugnis, dass er ohne Schuld leiden muss, nicht geglaubt. Ihrer Weisheitstradition nach muss er schuldig sein.
- „wessen Eingebung“ => Die Freunde sind überzeugt, dass Gott durch sie zu Hiob gesprochen hat. Hiob zweifelt dies zu Recht an.
26,5)Die verstorbenen Mächtigen zittern vor Angst, unterhalb der Wassermassen und der Lebewesen darin. 6)Das Totenreich ist nackt vor ihm, Abbadon liegt bloß vor ihm da.
- „die verstorbenen Mächtigen“ => Das zugrundeliegende hebräische Wort wird häufig mit „Schatten“ oder „Todesschatten“ übersetzt. Gemeint sind Menschen, und insbesondere wohl ehemals mächtige Menschen, die verstorben sind und sich nun im Totenreich befinden. Dort führen sie eine Existenz, die im Vergleich zum Leben auf der Erde „schattenhaft“ ist; es ist kein Leben im eigentlichen Sinn, welches von erfüllten Beziehungen geprägt ist.
- „unterhalb der Wassermassen“ => Gemeint sind hier wohl die Meere. Nach damaligen Vorstellungen lag das Totenreich unterhalb des sichtbaren Erdbodens und der Meere. Es war sozusagen der tiefste Ort, am weitesten vom Ort der Lebenden, dem Himmel und der Erde, entfernt.
- „Abbadon“ => Dies ist eine andere Bezeichnung für das Totenreich. Es kennzeichnet das Totenreich als Ort des Untergangs, der Zerstörung.
26,7)Er spannt Zaphon über dem Chaos aus und hängt die Erde an dem Nichts auf.
- „Zaphon“ => „Zaphon“ ist im Hebräischen häufig die Bezeichnung für eine Himmelsrichtung, Norden. In Religionen des Alten Vorderen Orients wurde mit „Zaphon“ auch der Berg der Götter bezeichnet. Dieser Hintergrund spielt wohl auch hier eine Rolle: Hiob spricht von Zaphon als dem Ort, an dem Gott wohnt, dem Himmel.
- „Chaos“ => Gemeint ist hier der Bereich, in dem keine lebensdienliche Ordnung herrscht, das Totenreich einschließlich der widergöttlichen Mächte. Gott hat seinen Wohnsitz über diesen Bereich ausgespannt. Er beherrscht das Chaos so, dass es die Ordnung im Himmel und auf der Erde nicht verschlingen kann.
- „Erde … Nichts“ => Wahrscheinlich ist hier von der Erde als dem Totenreich die Rede, ähnlich wie in 1.Sam.28,13 und Jes.26,19. Das „Nichts“, an das das Totenreich gehängt ist, bezieht sich dann wohl auf die Wassermassen.
26,8)Er wickelt Wasser in Wolken, aber die Wolken zerplatzen nicht durch ihr Gewicht. 9)Er verhüllt seinen Thron, er breitet seine Wolke drum herum. 10)Er hat einen Kreis auf der Oberfläche des Meeres festgelegt; sie dient als Grenze zwischen Licht und Dunkelheit.
- „Wolke“ => Die „Wolke“, die Gottes Herrlichkeit verhüllt, ist keine natürliche Wolke.
- „Kreis auf der Oberfläche des Meeres“ => Was hier zum Ausdruck kommt, ist wohl die im Altertum verbreitete Sicht von der Erde als Scheibe: Die Landmasse schwimmt im Ozean, so dass sie in allen Himmelsrichtungen von Wasser umgeben ist. Und irgendwo weit draußen auf dem Ozean ist die Grenze, da ist die Ebene des Meeres zu Ende. Steigt die Sonne über die Kante rüber, gibt es Licht auf dem Meer und auf der Erde; sinkt sie darunter, wird es dunkel.
26,11)Die Säulen des Himmels erbeben, sie sind von Schrecken erfüllt durch sein Drohen. 12)Durch seine Stärke hat er das Meer ruhig gemacht; mit seiner Fähigkeit hat er Rahab zerschmettert. 13)Durch seinen Hauch klarte der Himmel auf; mit seiner Hand hat er die gewundene Schlange durchbohrt.
- „Säulen des Himmels“ => Nach damals verbreiteter Vorstellung wurde der Himmel, oder genauer der Himmelsdom, von Säulen getragen. Wahrscheinlich ist hier davon die Rede, dass sie erbeben, wenn Gott die Erde, insbesondere das Meer als Ort der Chaosmonster, bedroht.
- „das Meer ruhig gemacht“ => Das Meer erscheint hier als Stätte von Chaosmonstern. Eines davon ist Rahab. Dadurch, dass Gott es getötet hat, ist das Meer ruhig geworden.
- „durch seinen Hauch klarte der Himmel auf“ => Diese Aussage ist wohl von dem nachfolgenden Satz zu deuten. Dort ist von dem Kampf Gottes gegen die „gewundene Schlange“, den Leviathan, die Rede. Der Begleitumstand dieses Kampfes war ein verdunkelter Himmel. Nach dem Sieg über den Leviathan wurde der Himmel klar und bezeugt Gottes Sieg über dieses Chaosmonster.
26,14)Aber das alles sind nur die Säume seiner Wege. Was wir von ihm hören, ist nicht mehr als ein Flüstern. Den Donner seiner Macht kann niemand ermessen.
- „Säume seiner Wege“ => Was wir von Gottes Herrschaft über diese Welt wahrnehmen, ist wohl richtig. Aber es ist im Vergleich dazu, was seine ganze Herrschaft ausmacht, nur ein kleiner Bruchteil.
- „Donner seiner Macht“ => Diese ungewöhnliche Formulierung leitet sich wohl aus der vorhergehenden Redeweise ab. Was wir von Gottes Herrschaft wahrnehmen, ist wie ein Flüstern. Was aber Gottes Herrschaft alles umfasst und beinhaltet, ist vergleichsweise wie ein Donner.
- Anmerkung: Hi.26,5-14 sind im Zusammenhang schwierig zu deuten. Hiob klingt hier ganz anders als vorher. Er beschreibt Gott als den souveränen Herrscher der Welt, der die Mächte des Chaos unter Kontrolle hat. Vorher hat er aber lang und breit darüber geklagt, dass Gott selbst Chaos in sein Leben gebracht hat, so als ob er selbst eine Chaosmacht sei. Und in 26,14 erkennt Hiob an, dass Gottes Herrschaft über diese Welt weit über das hinausgeht, was Menschen begreifen können. Wie passt das zu der Gewissheit Hiobs zusammen, dass Gott ihn zu Unrecht leiden lässt? Diese Spannung hat viele Ausleger dazu bewogen, Kapitel 26 als Fortsetzung der Rede Bildads anzusehen. Man kann aber das, was Hiob hier sagt, mit seinen Klagen und Anklagen gegenüber Gott in Einklang bringen. Er hat niemals in Frage gestellt, dass Gott der souveräne Herrscher über diese Welt ist. Er hat aber Anfragen bezüglich seiner Weisheit und Gerechtigkeit. Und 26,14 ist wahrscheinlich besonders gegen seine Freunde und ihr vereinfachtes Weltbild gerichtet: Gottes Herrschaft über diese Welt ist mit Geheimnissen belegt, die wir nicht durchdringen können. Es ist zu einfach, zu behaupten, Gott lasse es den Guten immer gut gehen und den Bösen immer schlecht. Gleichwohl hält Hiob in seinem Fall daran fest, dass Gott ihn für irgendeine Schuld bestraft, die es nicht gibt. Er hält an seiner Gerechtigkeit fest gegen Gott. Das heißt er wendet die Einsicht aus 26,14 nicht konsequent auf seinen Fall an. Das tut Gott dann von Kapitel 38 an.