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Thema: Der große Gott Jakobs schreibt eine lange Heilsgeschichte; Werde du ein Teil davon!
1) Gott segnet durch Jakob seine Nachkommen bis in die fernste Zukunft.
49,1)Jakob rief alle seine Söhne zu sich und sagte zu ihnen: „Kommt her, ich will euch wissen lassen, wie es euch in künftigen Tagen ergehen wird! Kommt und hört, ihr Söhne Jakobs, hört, was euer Vater Israel euch zu sagen hat!“
- „wie es euch in künftigen Tagen ergehen wird“ => Jakob ruft seine Söhne zusammen, um sie zu segnen. Dabei stehen sie stellvertretend für die Nachkommen, die nach ihnen leben werden. Der Segen Jakobs bezieht sich dabei auf künftige Wohltaten Gottes für seine Söhne und ihre Nachkommen. Dabei ist die nähere als auch die entfernte Zukunft im Blick. Es geht um die Erfüllung von Zusagen, die er Abraham, Isaak und Jakob gegeben hat. Dies schließt eine lange Heilsgeschichte ein. Die Söhne Israels sind jetzt zunächst in Ägypten und werden sich dort vermehren. Gott wird sie nach längerer Zeit von dort herausholen und in das Land Kanaan führen. Dort wird er über Jahrhunderte weiter seine Heilsgeschichte mit den Nachkommen der zwölf Söhne Jakobs schreiben. Und dann kommt irgendwann ein besonderer Nachkomme aus dem Stamm Juda, der Gottes Zusagen endgültig zur Erfüllung bringt.
49,3)Du, Ruben, bist mein Erstgeborener, gezeugt auf dem Höhepunkt meiner Manneskraft; du hast den höchsten Rang an Autorität und Macht. 4)Aber unkontrollierbar wie wilde Fluten bist du, darum sollst du nicht den höchsten Rang haben. Ja, du hast das Bett deines Vaters bestiegen, du hast es entweiht! Mein Bett hat er bestiegen!
- „Ruben“ => Ruben ist wohl der erstgeborene Sohn, aber er bekommt von Jakob nicht das Recht des Erstgeborenen eingeräumt. Das Recht des Erstgeborenen übernehmen Josef und Juda. In 5.Mo.21,15-17 wird wohl festgelegt, dass der älteste Sohn das Erstgeburtsrecht bekommt. Dies ist nach damaligem Erbrecht des Alten Vorderen Orients auch die Regel. Ausnahmen von dieser Regel ergeben sich aber dann, wenn der älteste Sohn sich einer groben Verfehlung gegenüber der Familienehre schuldig gemacht hat. Und dies ist bei Ruben der Fall: Er hat einst mit der Magd von Rahel, Bilha, geschlafen, mit der sein Vater Jakob zwei Söhne gezeugt hat. Bilha stand nach dem Tod Rahels davor, zur zweiten Hauptfrau Jakobs zu werden. Ruben wollte dies wohl verhindern und verunreinigte sie durch den Geschlechtsakt mit ihr ganz bewusst, damit sie keine Nachfolgerin von Rahel wird. Ruben wollte, dass seine Mutter Lea einzige Hauptfrau Jakobs bleibt. Gleichzeitig war Rubens Tat der Versuch, an Stelle seines Vaters die Führung in der Familie zu übernehmen. Jakob bestraft ihn für sein Verhalten damit, dass er ihm das Erstgeburtsrecht entzieht. Ruben und seine Nachkommen werden unter den zwölf Stämmen Israels keine besondere Stellung innehaben.
49,5)Simeon und Levi, verschworene Brüder sind sie; sie holen sich ihr Recht mit roher Gewalt. 6)Ich werde ihrem Rat niemals zustimmen, mein Name werde nicht mit ihnen in Verbindung gebracht! Denn in ihrem Zorn haben sie einen Mann ermordet, nach ihrem Mutwillen haben sie den Stier gelähmt. 7)Verflucht sei ihr Zorn, weil er so wild ist, verflucht sei ihre Wut, weil sie so grausam ist! Ich werde sie in Jakob verteilen, sie in Israel zerstreuen.
- „Simeon und Levi“ => Den zweit- und drittältesten seiner Söhne zieht Jakob zusammen und widmet ihnen einen Spruch. Nach Ruben, den Jakob als Erstgeborenen verworfen hat, wäre einer von ihnen an der Reihe. Aber Jakob will keinem von ihnen das Erstgeburtsrecht einräumen, nicht im Entferntesten. Der Grund dafür ist ihr brutales Verhalten gegenüber den Einwohnern von Sichem. Einer von ihnen hatte ihre Schwester Dina vergewaltigt. Sie übten aber Rache im Übermaß und töteten alle Männer des Ortes. Jakob bekennt, dass ihr Verhalten nicht zu ihm und seiner Familie passt. Er will nicht, dass ihr ungezügelter Zorn mit seinem Namen in Verbindung gebracht wird. Er bestraft sie und ihre Nachkommen noch schlimmer als Ruben und seine Nachkommen: Sie sollen im Land Kanaan kein eigenes Gebiet zugeteilt bekommen, sondern sich unter den anderen Stämmen aufteilen. Die Nachkommen Simeons bekommen zwar bei der Landverteilung unter Josua ein Gebiet zugesprochen. Aber schon bald haben sie sich im Gebiet von Juda verteilt. Und die Nachkommen Levis bekommen von Anfang an kein Gebiet zugesprochen. Gleichwohl benutzt Gott ihren Eifer, der zwar dazu neigt, persönliche Rache zu üben, für den Dienst am Heiligtum.
49,8)Juda, du bist derjenige, den deine Brüder preisen werden. Mit deiner Hand packst du den Feind im Nacken. Die Söhne deines Vaters werden sich vor dir verbeugen.
- „Juda, …, den deine Brüder preisen werden“ => Juda wird von seinem Vater Jakob in ganz besonderer Weise gesegnet. Nachdem Ruben sowie Simeon und Levi im Blick auf das Erstgeburtsrecht verworfen worden sind, kommt nun der viertälteste Sohn, Juda, an die Reihe. Und tatsächlich, seine Nachkommen bekommen von Jakob die Führungsrolle über die zwölf Stämme Israels zugesprochen. Die anderen Stämme werden dabei nicht neidisch auf den Stamm Juda blicken, sondern ihn preisen. Das heißt sie sind glücklich, solch einen Anführer zu haben. Juda hat sich dadurch als wahrer Anführer unter seinen Brüdern erwiesen, dass er mutig und opferbereit gewesen ist. Diese Eigenschaften werden den Stamm Juda auch in der Zukunft der Heilsgeschichte Gottes kennzeichnen. Herausragend sind dabei vor allem König David und sein bedeutendster Nachkomme, Jesus Christus.
- „packst du den Feind im Nacken“ => Der Stamm Juda wird sich als besonders kriegstüchtig erweisen. Die Feinde Israels werden vor ihm die Flucht ergreifen, aber er wird sie einholen und am Nacken ergreifen.
- „sich vor dir beugen“ => Die Brüderstämme werden dem Stamm Juda in besonderer Weise Ehre entgegenbringen. Sie werden ihn als Anführer anerkennen, weil er zum Wohle aller Bruderstämme kämpft.
49,9)Juda ist ein junger Löwe: Mein Sohn, du holst dir Beute und kehrst zurück! Dann legt er sich nieder wie ein Löwe. Wie ein Löwe liegt er da, keiner wagt ihn aufzustören! 10)Das Zepter wird nicht von Juda weichen; der Herrscherstab bleibt zwischen seinen Füßen bis er endlich das in Besitz nimmt, was ihm zusteht. Die Völker werden ihm gehorchen.
- „Löwe“ => Jakob vergleicht Juda und seine Nachkommen mit einem Löwen. Der Löwe war im Alten Vorderen Orient ein beliebtes Bild, um einen König und seine Herrschaft zu beschreiben. Der Stamm von Juda wird in Zukunft, das deutet Jakob hier an, in Israel das Königtum stellen. Er wird seine Feinde besiegen wie ein Löwe seine Beute schlägt. Er wird seinen Feinden soweit an Macht überlegen sein, dass sie, nachdem sie besiegt worden sind, sich nicht noch einmal mit ihm anzulegen wagen.
- „das Zepter wird nicht von Juda weichen … bis“ => Hier ist vielleicht von der Führungsrolle die Rede, die der Stamm Juda bereits vor der Königszeit innehaben wird. Dies mündet dann darin ein, dass der Stamm Juda den König über Israel stellen wird. Zepter und Herrscherstab sind dann auch Symbole einer Herrschaft Judas vor der Königszeit. Möglicherweise ist aber hier die Zeit gemeint, in der der Stamm Juda bereits das Königtum in Israel erlangt hat. Und es wird auf eine Zeit in der Zukunft geblickt, in der das Königtum zu besonderem Glanz emporsteigt.
- „in Besitz nimmt, was ihm zusteht“ => Dies ist eine schwierige Stelle. Nach der hier bevorzugten Deutung geht es um eine besondere Ehre und Stellung von Juda und seinem Stamm, die sich darin zeigt, dass die Völker sich ihm unterordnen werden. Dies ist ein Stück unter den Königen David und Salomo verwirklicht worden. Sie beide werden aber von einem ihrer Nachkommen überragt, den Gott zum höchsten König über sein ewiges Reich eingesetzt hat, Jesus Christus. Er ist der Löwe aus dem Stamm Juda (Off.5,5), er ist der König aller Könige, besitzt also den allerhöchsten Rang (Off.19,11-16):
Dann sah ich den Himmel geöffnet. Und ich sah ein weißes Pferd, auf dem einer saß. Er heißt „der Treue und Wahrhaftige“. In Gerechtigkeit richtet er und führt er Krieg. Seine Augen waren wie Feuerflammen, und auf seinem Kopf trug er viele königliche Stirnbinden. Ein Name stand auf ihm geschrieben, den nur er selbst kennt. Er war bekleidet mit einem in Blut getränkten Gewand, und sein Name ist „das Wort Gottes“. Die Kriegsheere, die im Himmel waren, folgten ihm. Sie ritten auf weißen Pferden und waren in reines weißes Leinen gekleidet. Aus seinem Mund kam ein scharfes Schwert hervor, mit dem er die Völker schlagen sollte. Er regiert sie mit eisernem Zepter und tritt die Weinkelter, die den glühenden Zorn Gottes, des Allmächtigen, vollstreckt. Auf seinem Gewand in Höhe des Oberschenkels trug er einen Namen geschrieben: „König der Könige und Herr der Herren“.
49,11)Ganz achtlos bindet er seinen Esel am Weinstock fest, am allerbesten Weinstock den jungen Esel. Im Wein wäscht er seinen Mantel, im Blut der Trauben sein Obergewand. 12)Der Wein macht seine Augen funkeln und Milch seine Zähne blendend weiß.
- „ganz achtlos bindet er seinen Esel am Weinstock fest“ => Jakob spricht hier und im weiteren Verlauf der Verse 11 und 12 bildlich von dem Überfluss, in dem die Nachkommen Judas im Land Kanaan leben werden. Der Esel war in der Zeit der Richter das übliche Reittier eines Anführers. Er wird achtlos am besten Weinstock angebunden, obwohl er sich dann an den Trauben laben wird. Das ist aber ganz egal, weil es genug von den besten Trauben gibt.
- „im Wein wäscht er seinen Mantel“ => Auch hier liegt eine bildliche Redeweise vor, die Überfluss anzeigt. Es geht nicht darum, dass Judas Nachkommen im wörtlichen Sinn ihre Kleider in Wein waschen werden. Normalerweise wäscht man Kleider, um Flecken von Saft oder Wein herauszubekommen. Es soll vielmehr angedeutet werden, dass die Nachkommen Judas so viel Wein und Saft von den Trauben ernten werden, dass die Menge dem Wasser in einem Fluss gleichkommt, in dem man die Kleider gewöhnlich wäscht.
- „Blut der Trauben“ => Diese Redeweise rührt von dem Saft der dunklen Weintraube her, dessen Farbe ähnlich ist wie die von Blut. Möglicherweise liegt hier auch eine Anspielung auf die erfolgreichen Kriegszüge gegen Feinde vor, die sich gegen den Stamm Juda stellen und deren Blut in großen Mengen vergossen wird.
- „der Wein macht seine Augen funkeln“ => Auch dies ist eine bildliche Redeweise für den Überfluss, den Judas Nachkommen im Land Kanaan genießen werden. Die Rede ist hier von festlicher Freude, bei der auch Wein getrunken wird.
Jakob segnet Juda und seine Nachkommen überschwänglich. Auch Juda ist an ihm schuldig geworden, als er Josef nach Ägypten verkaufte, als er sich von der Familie trennte und mit den Leuten in Kanaan zusammenlebte. Aber Juda hat nach seiner Umkehr sein Leben für seinen Vater und dessen Lieblingssohn Benjamin eingesetzt. Darum hat Jakob ihm alle Sünden vergeben und setzt ihn mit Freude als Anführer seiner Brüder ein, der Gottes Segen in besonderer Weise erfahren wird.
49,18)Ich warte, Herr, auf deine Rettung!
- „deine Rettung“ => Jakob bittet Gott darum, den 12 Söhnen und den Stämmen, die von ihnen herkommen, seine Hilfe und Gnade erfahren zu lassen. Denn sie werden in Zukunft von Feinden bedroht werden. Hier greifen Gottes Souveränität und die menschliche Verantwortung wiederum ineinander: Jakob sieht grob voraus, welche Zukunft Gott für seine Söhne und ihre Nachkommen bereithält. Ihre Zukunft liegt in Gottes Hand, er führt sie herbei durch seine Macht und Hilfe. Dies spornt Jakob dazu an, Gott darum zu bitten, dass er seinen Nachkommen die ihnen zugesagte Hilfe auch zu Teil werden lässt.
49,22)Ein Wildesel ist Josef, ein Wildesel an einer Quelle; ein Fohlen von Wildeseln ist er, das auf einer Felskante steht. 23)Sie versuchen ihn zu besiegen und schießen auf ihn, die Bogenschützen feinden ihn an. 24)Aber sein Bogen ist starr, auch wenn seine Arme stark sind. Dies geschieht durch die Hand des Mächtigen Jakobs, dies geschieht durch den Hirten der Söhne Israels.
- „Wildesel“ => Die Bedeutung des zugrundliegenden hebräischen Wortes ist unklar. Wahrscheinlich wird Josef mit einem Wildesel verglichen, um einerseits seine Unabhängigkeit und Freiheit zu hervorzuheben. Und andererseits ist er Feinden ausgesetzt, die eine Gelegenheit suchen, ihn zu töten. Das soll wohl durch das Bild vom Wildesel, der sich an der Quelle oder auf der Felskante den Jägern präsentiert, verdeutlicht werden.
- „sein Bogen“ => Gemeint ist wohl der Bogen dessen, der Josefs Nachkommen angreift. Er kann seinen Bogen trotz seiner starken Arme nicht spannen, weil er nicht biegsam ist. Die bewirkt der Gott Jakobs für Josef und seine Nachkommen.
- „Hirte der Söhne Israels“ => Jakob vergleicht das Verhältnis seiner Nachkommen zu Gott mit dem von Schafen zu ihrem Hirten. Er bringt dadurch zum Ausdruck, dass Gott gemäß seiner Zusage ihr Gott ist, der sie mit seiner Allmacht und Liebe führt und schützt. Dabei gibt er besonders auf die Nachkommen von Josef Acht.
49,25)Der Gott deines Vaters helfe dir! Gott, der Allmächtige, segne dich mit Segnungen vom Himmel droben und mit Segnungen aus der Tiefe drunten, mit Segnungen der Brüste und des Mutterleibes! 26)Die Segnungen deines Vaters überragen die Segnungen meiner Urahnen, die begehrenswerten Güter der ewigen Hügel. Sie seien auf dem Kopf Josefs, sie seien auf dem Haar dessen, der der Geweihte unter seinen Brüdern ist!“
- „Segnungen“ => Josef und seine Nachkommen werden von Jakob besonders gesegnet. Der Segen schließt vor allem Schutz gegen Feinde, Wohlstand und Fruchtbarkeit im Land Kanaan ein.
- „sie seien auf dem Haar dessen, der der Geweihte unter seinen Brüdern ist“ => Jakob spricht hier von den Haaren Josefs und davon, dass er ein Geweihter, ein Nasiräer, ist. Er bringt hier wohl zwei Aspekte in bildlicher Weise zusammen: Josef empfängt die Segnungen Gottes auf seinem Kopf, auf seinem Haar. Dabei ist in dem Bild wohl an Olivenöl gedacht, welches Ausdruck des Segens Gottes im Land Kanaan ist. Mit dem besonderen Segen, den Josef empfängt, hängt auch seine Stellung als Geweihter zusammen: Er ist dazu berufen, eine herausragende Stellung unter seinen Brüdern einzunehmen, in der er zum ihrem Wohle handelt, etwa in Kriegszeiten.
Anwendung zum Segen: Gottes Segen besteht in den Gaben, die er uns gibt. Dabei müssen wir darauf Acht geben, dass wir die Gaben nicht über Gott stellen. Gott selbst ist die höchste Gabe, und der Sinn des Lebens besteht vor allen Dingen darin, in Gemeinschaft mit ihm zu leben. Wenn Gott jemanden segnet, dann beschenkt er ihn mit Gaben und befähigt ihn dadurch, Gott zu verherrlichen.
49,28)Dies sind die zwölf Stämme Israels, und das hat ihr Vater ihnen gesagt. Er segnete sie, jeden von ihnen einzeln mit seinem Segen.
- „die zwölf Stämme Israels“ => Der Segen Jakobs wird in Anwesenheit seiner Söhne ausgesprochen, bezieht sich aber vor allem in die Zukunft auf ihre Nachkommen.