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Thema: Wie schön ist es, wenn Brüder und Schwestern sich versöhnen!
1) Wie schön ist es, wenn einer, dem Unrecht getan wurde, sich über die Umkehr des Schuldigen freut!
45,1)Da konnte Josef nicht länger an sich halten in Gegenwart all derjenigen, die um ihn her standen. Er rief: „Geht alle raus aus dem Zimmer!“ So war Josef mit seinen Brüdern allein, als er sich ihnen zu erkennen gab. 2)Er brach in Tränen aus und weinte so laut, dass die Ägypter es hörten, und bald wusste der ganze Hof des Pharaos davon. 3)„Ich bin Josef“, sagte er zu seinen Brüdern. „Lebt mein Vater noch?“ Seine Brüder brachten kein Wort heraus, so erschrocken waren sie.
- „da konnte Josef nicht länger an sich halten“ => Josef hat die Ereignisse mit seinen Brüdern bis hierhin ziemlich unter Kontrolle gehabt. Jetzt wird er von den Gefühlen überwältigt, die die Rede Judas in ihm ausgelöst hat. Seine Rede hat unter Beweis gestellt, dass die Brüder wirklich ihre Schuld im Blick auf Josef begriffen haben. Als untereinander versöhnte Einheit stehen sie, mit Juda als Anführer, vor Josef da. Nun versöhnt sich auch Josef mit ihnen.
- „geht alle raus aus dem Zimmer“ => Josef schickt alle Ägypter raus und gibt damit zu erkennen, dass die familiäre Verbindung mit seinen Brüdern für ihn größere Bedeutung hat als die Beziehung zu den Ägyptern.
- „lebt mein Vater noch“ => Wahrscheinlich hat Juda Josef mit seiner Rede die Augen dafür geöffnet, welche Leiden Josef seinem Vater durch die Forderung Benjamins zugemutet hat. Deswegen will Josef als erstes von seinen Brüdern die Bestätigung, dass sein Vater die Ereignisse einigermaßen überstanden hat. Josef hat sich auch nicht in allen Dingen perfekt verhalten: Die Bedeutung, die die Einheit der Söhne mit ihrem Vater hat, hat er unterschätzt.
- „so erschrocken waren sie“ => Die Brüder haben offensichtlich Todesangst. Sie denken, dass Josef sich ihnen nur offenbart, damit sie wissen, wer sich gleich an ihnen rächen wird. Das Bewusstsein ihrer Schuld gegenüber Josef steht ihnen klar vor Augen. Josef muss erst ihr Vertrauen gewinnen, damit es zur Versöhnung kommt.
45,4)Da sagte Josef zu seinen Brüdern: „Bitte tretet her zu mir!“ Er sagte wieder: „Ich bin Josef, euer Bruder, den ihr nach Ägypten verkauft habt. 5)Erschreckt nicht und macht euch deswegen, dass ihr mich hierher verkauft habt, keine Vorwürfe! Denn es ist Gott, der mich vor euch her nach Ägypten gesandt hat, um vielen Menschen das Leben zu retten.
- „den ihr nach Ägypten verkauft habt“ => Dies ist keine Kritik an seinen Brüdern. Vielmehr will er ihnen klar machen, dass es sich wirklich um ihn handelt. Dass sie ihn verkauft haben, kann neben ihnen nur er wissen. Jedenfalls ist es sehr unwahrscheinlich, dass es jemand anderes weiß.
- „macht euch keine Vorwürfe“ => Josef weiß, dass die Brüder ihre Schuld ihm gegenüber bereuen. Jetzt ist er es, der sie auffordert, sich nicht länger Vorwürfe zu machen. Dies ist sehr ermutigend für uns: Wenn wir aneinander schuldig geworden sind, sollen wir, müssen wir, nachdem wir uns versöhnt haben, uns nicht länger anklagen. Dies gilt auch im Blick auf Gott: Er sagt uns zu, dass er uns die Sünden vergibt, wenn wir sie ihm bekennen und bereuen, und zwar im Vertrauen auf Jesus Christus. Wenn Gott uns vergeben hat, dann haben wir allen Grund, uns zu freuen und uns nicht länger mit Schuldgefühlen zu plagen. Wenn Gott uns vergibt, dann gerne, ohne noch irgendwelche Vorwürfe gegen uns zu erheben. In gleicher Weise sollen und dürfen wir froh darüber sein, dass Gott uns in seine Gemeinschaft aufgenommen hat.
- „denn“ => Josef vermag seinen Brüdern nicht zuletzt auch deshalb von Herzen zu vergeben, weil er Gottes Führung in all den Ereignissen erkannt hat. Es ist sehr bemerkenswert, wie Josef in all den Ereignissen, die mit Schuld und Leid verbunden gewesen sind, Gott am Werk sieht. Er ist nicht mitschuldig an der Schuld der Brüder. Gleichwohl hat er sie benutzt, um Josef nach Ägypten zu bringen und vielen Menschen dadurch Rettung zu bringen. Es ist ein großes Geheimnis der Vorsehung, Größe und Allmacht Gottes, dass er Menschen mit ihren Sünden benutzt, um seine guten Ziele zu erreichen. Das rechtfertigt es nicht, dass wir mit Vorsatz sündigen, um vermeintlich Gutes hervorzubringen. Wir sollen nicht Böses tun. Aber wenn wir es getan haben und darüber wieder umgekehrt sind, haben wir von Gott her den Trost, dass durch unsere Schuld nicht die Welt zusammenbricht und Gottes Herrschaft aus den Angeln gehoben wird. Gott ermutigt uns, trotz aller Schuld in unserem Leben weiter im Vertrauen auf ihn zu leben, immer wieder Vergebung zu empfangen und die Gewissheit zu haben, dass Gott in uns und durch uns seine guten Ziele erreicht.
Dass Gott böse Menschen für seine Zwecke gebraucht, wird besonders in der Verurteilung und Hinrichtung von Jesus Christus deutlich. Nachdem Jesus gekreuzigt worden und auferstanden war, predigte Petrus zu Pfingsten in Jerusalem und machte dabei diese Aussage, Apg,2,23: „Diesen Jesus habt ihr durch die Hand von Gesetzlosen an das Kreuz geschlagen und hingerichtet, und dabei ist er gemäß dem Ratschluss und der Vorkenntnis Gottes von Gott hingegeben worden.“ Die führenden Juden in Jerusalem haben im Zusammenspiel mit den römischen Behörden Jesus von Nazareth ans Kreuz gebracht. Dies war ein großes Unrecht, weil er ohne Schuld war. Für dieses Unrecht tragen sie die volle Verantwortung. Gleichzeitig gilt, dass in dem allen Gott auf verborgene Weise tätig war und durch solche Leute seinen Plan umsetzte, nämlich durch den Tod von Jesus Sühne zu schaffen für unsere Sünden. Diesen Zusammenhang hatte damals die ganze Gemeinde in Jerusalem begriffen und betete daher mit solchen Worten zu Gott, Apg,4,27-28: „Tatsächlich haben sich in dieser Stadt gegen Jesus, den du zum Retter bestimmt hast, versammelt: Herodes und Pontius Pilatus, Menschen aus den fremden Völkern und Menschen aus dem Volk Israel. Sie haben sich versammelt, um das zu tun, was deine Hand und dein Ratschluss vorherbestimmt hat, das es geschehen sollte.“
45,6)Zwei Jahre herrscht nun schon Hungersnot, und es kommen noch fünf Jahre, in denen man die Felder nicht bestellen und keine Ernte einbringen kann. 7)Doch Gott hat mich vor euch her gesandt, um euch als einen Überrest auf der Erde am Leben zu erhalten im Blick auf eine noch größere Errettung.
- „Überrest“ => Dies ist Beschreibung derjenigen Nachkommen von Abraham, Isaak und Jakob, die trotz aller Katastrophen und in allen Katastrophen Gottes gnädige Herrschaft erfahren.
- „größere Errettung“ => Gott verfolgt in allem, was er tut, einen langfristigen Plan. Es geht ihm darum, seine Zusagen, die er Abraham und seinen Nachkommen gemacht hat, im Verlauf von Jahrhunderten und Jahrtausenden zu erfüllen. Die Familie Jakobs sollte in Ägypten vor dem Hungertod bewahrt werden, aber nicht nur das: Sie sollten dort im Verlauf von etwa 400 Jahren zu einer Nation heranwachsen und dann zurück in das Land Kanaan geführt werden.
45,8)Nicht ihr habt mich hierhergebracht, sondern Gott. Er hat mich zum Vater des Pharao gemacht und zum Herrn seines ganzen Hauses und von ganz Ägypten eingesetzt. 9)Macht euch schnell auf den Weg und bringt meinem Vater die Botschaft: ´Dein Sohn Josef lässt dir sagen: Gott hat mich zum Herrn von ganz Ägypten gemacht. Komm hierher zu mir, besinn dich nicht lange! 10)Du sollst in der Provinz Goschen wohnen, ganz in meiner Nähe, du zusammen mit deinen Söhnen, deinen Enkeln, deinen Schafen, Ziegen, Rindern und allem, was du besitzt. 11)Ich will dich dort versorgen; die Hungersnot dauert nämlich noch fünf Jahre. Du und deine ganze Familie, ihr sollt nicht verarmen.` 12)Ihr seht es doch mit eigenen Augen, dass ich es bin, der mit euch redet, auch du, mein Bruder Benjamin! 13)Berichtet meinem Vater über meine hohe Stellung in Ägypten und über alles, was ihr hier gesehen habt! Und dann bringt ihn hierher, so schnell ihr könnt!“
- „dass ich es bin, der mit euch redet“ => Bisher hat sich Josef mit seinen Brüdern mittels eines Dolmetschers unterhalten, um seine wahre Identität zu verbergen. Nun aber spricht er direkt zu ihnen auf Hebräisch. Das soll ihnen als weiterer Beweis dafür dienen, dass sie wirklich ihren Bruder Josef vor sich haben.
- „mein Bruder Benjamin“ => Josef hebt hier Benjamin wohl deshalb hervor, weil dieser für Jakob der vertrauenswürdigste Zeuge für das Geschehene ist. Er war damals nicht am Verkauf von Josef beteiligt. Auf ihn wird Jakob am ehesten hören, wenn es darum geht, möglichst schnell nach Ägypten zu Josef zu kommen, von dem die anderen Söhne ihm einst erzählt haben, er sei von einem Raubtier zerrissen worden.
45,14)Josef fiel seinem Bruder Benjamin um den Hals und weinte; auch Benjamin weinte. 15)Josef küsste dann auch alle seine Brüder herzlich und weinte, als er sie umarmte. Da fanden die Brüder ihre Sprache wieder und redeten mit Josef.
- „Josef küsste … und weinte“ => Josef bringt durch seinen Überschwang an echten Gefühlen für seine Brüder unmissverständlich zum Ausdruck, dass er ihnen wirklich vergeben hat. Als sie sein herzliches Erbarmen zu spüren bekommen, sind sie davon überzeugt, dass er sich wirklich mit ihnen versöhnen will und keinerlei Rache begehrt. Dies ist eine wichtige Sache, wenn es ums Vergeben geht. Jesus fordert seine Jünger dazu auf, dass sie einander von Herzen vergeben sollen. Und er meint damit, dass wir einem Bruder oder einer Schwester wirklich mit Freude vergeben sollen, wenn sie uns darum bitten. Versöhnung beinhaltet, dass keine Rechnungen offen gehalten werden, sondern dass man in die echte Gemeinschaft von Glaubensgeschwistern eintritt. Wenn einer merkt, dass der andere ihm gern vergibt und seine Freude daran hat, Gemeinschaft mit ihm zu haben, wird in ihm selber Freude an der Gemeinschaft geweckt. Jesus selber bezeugt im Gleichnis vom verlorenen Sohn, dass Gott Freude daran hat, wenn ein Mensch zu ihm kommt und Vergebung seiner Sünden sucht. Gott vergibt ihm gerne und umfängt ihn mit seiner Liebe. Weil Gott solche Freude daran hat, mit uns in Gemeinschaft zu treten, können auch wir Freude daran haben, in Gemeinschaft mit Gott zu leben.