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Wer weise ist, weiß, dass er nicht weise ist – oder: Von der Weisheit, Gott zu fürchten und allein seiner Weisheit zu vertrauen.
Das Hohelied auf die Weisheit; Hiob 28
1) Der Mensch versucht mit aller Kraft und Einsicht, Gott und die Welt zu verstehen. Vergeblich! => 28,1-22
28,1)Ja gewiss, es gibt Minen, wo sich Silber findet; es gibt einen Ort, wo sich Gold findet, das man dann veredelt. 2)Eisen wird aus dem Erdreich hervorgeholt, Gestein, aus dem Kupfer geschmolzen wird. 3)Sie machen der Dunkelheit ein Ende, sie durchsuchen bis hinab zum tiefsten Grund das Gestein, das in tiefer Dunkelheit und Finsternis liegt. 4)Weit entfernt von den Bewohnern oben treibt man einen Schacht vor; es ist ein Ort, an den kein Fuß eines Menschen denkt; weit entfernt von den Menschen oben hängen sie am Seil und baumeln. 5)Die Erde, aus der Nahrung hervorkommt, wird unter der Oberfläche verändert als wenn es gebrannt hätte. 6)Sein Gestein ist der Fundort von Lapislazuli, die ihre Goldflecken haben.
- „ja gewiss“ => Kapitel 28 ist wahrscheinlich nicht als Rede von Hiob anzusehen. Hier wird Gottes Weisheit gepriesen, wo doch Hiob gerade diese Weisheit anzweifelt. Das Kapitel ist wohl vom Verfasser des Hiobbuches bewusst an diese Stelle platziert worden. Es steht zwischen den Dialogen und den Monologen des Buches. Vor dem Kapitel wird das Streitgespräch zwischen Hiob und seinen Freunden wiedergegeben. Die drei Freunde glauben, Hiob mit ihrem wiederholten Hinweis auf den TEZ Gottes Weisheit zu präsentieren. Hiob widerspricht dem: Gott verhält sich in seinem Fall nicht weise, sondern willkürlich. Er erkennt seine Gerechtigkeit nicht an und lässt ihn zu Unrecht leiden für eine Schuld, die es nicht gibt. Nach Kapitel 28 folgen noch drei Monologe. Zuerst legt Hiob abschließend seinen Fall vor Gott dar und fordert ihn auf, ihm zu antworten. Danach redet ein gewisser Elihu: Er tadelt sowohl die drei Freunde als auch Hiob, dass sie nicht mit Weisheit geredet haben. Und schließlich ergreift Gott das Wort und bewegt Hiob dazu, seine, Gottes, Weisheit, anzuerkennen.
- „sie machen der Dunkelheit ein Ende“ => Menschen bringen in das Dunkel unter der Erde Licht hinein, indem sie einen Schacht in die Erde graben und sich dann mit Öllampen hineinbegeben. Menschen leisten schier Übermenschliches, wenn sie in Tiefe der Erde nach Metallen suchen. Sie zeigen darin auch einen gewissen Todesmut: sie begeben sich in große Gefahren, sie arbeiten sich sozusagen in Richtung des Totenreiches vor.
- „als wenn es gebrannt hätte“ => Der Vergleich erscheint es ungewöhnlich. Möglicherweise spielt der Verfasser darauf an, dass die Erde unter der Oberfläche durch Tunnel und Schächte reduziert wird so wie Feuer das, was es verbrennt, verzehrt.
- „Lapislazuli“ => Dies sind bläulich schimmernde Edelsteine.
28,7)Dort ist ein Pfad, den kein Raubvogel kennt, den kein Falke erspäht hat. 8)Die stolzen Wildtiere haben ihn nicht betreten, kein Löwe ist auf ihm gegangen. 9)Die Menschen strecken ihre Hand gegen das harte Gestein aus, sie wühlen die Berge von Grund auf um. 10)Sie treiben Stollen in die Felsen, ihre Augen sehen all die kostbaren Dinge. 11)Sie erkunden die Quellen von Flüssen; sie bringen ans Licht, was verborgen war.
- „ein Pfad“ => Gemeint ist ein unterirdischer Tunnel, den Menschen in den Felsen gegraben haben.
- „den kein Falke erspäht hat“ => Hier wird hervorgehoben, dass die Tätigkeit des Menschen unter der Erde den Tieren verborgen ist. Tiere kennen nicht diesen Antrieb, im Verborgenen nach wertvollen Dingen zu suchen. Diesen Antrieb hat nur der Mensch, und er setzt dabei all sein Können ein, das ihn auszeichnet. Mit vollem Einsatz wagt er sich in die Tiefe, weil er die Schätze begehrt, die er nur dort findet.
- „strecken ihre Hand aus gegen“ => Die Tätigkeit der Minenarbeiter wird in Vers 9 als Kampf gegen den Berg beschrieben: Er gibt seine Schätze nicht freiwillig her, also müssen sie ihm mit Gewalt genommen werden. Die Minenarbeiter sind bereit zu diesem schweren Kampf, weil sie die Schätze unbedingt haben wollen.
- „sie erkunden die Quellen von Flüssen“ => Dies ist wohl die Bedeutung des Halbverses. Die Urquellen von Flüssen und Bächen im Gestein galten damals verbreitet als Orte, an denen sichtbar ist, was die Welt zusammenhält. Die Tätigkeit der Minenarbeiter ist von daher wohl auf die Suche der ganzen Menschheit nach Weisheit zu beziehen. Die Menschen wollen wissen, welche Bedeutung diese Welt hat und welche Kräfte in ihr walten. Vor allem wollen sie wissen, nach welchen Grundsätzen Gott diese Welt regiert.
28,12)Aber die Weisheit, wo ist sie zu finden? Wo ist der Fundort für die Einsicht? 13)Die Menschen kennen ihren Wert nicht; im Land der Lebenden wird sie nicht gefunden. 14)Die Tiefe sagt: „Sie ist nicht in mir!“, und ebenso das Meer „In mir ist sie nicht!“
- „Weisheit, wo ist sie zu finden“ => Die Frage, die hier gestellt wird, ist ernstgemeint, sie bringt ein wirkliches Anliegen der Menschen zum Ausdruck. In dem Gedicht über die Weisheit geht es nicht um den Gegensatz, dass der Mensch mit letztem Einsatz nach Edelsteinen sucht, aber die Weisheit gleichgültig liegenlässt. Nein, es wird vorausgesetzt, dass er sie begehrt. Er setzt bei der Suche nach ihr mindestens so viele Kräfte ein wie bei der Suche nach Edelsteinen. Aber die Weisheit ist noch wie schwerer zu finden als sie, darum haben Menschen keine Möglichkeit, sie von sich aus zu erlangen.
- „die Weisheit, wo“ => Es wird nach dem Ort der Weisheit gefragt. Das leitet sich aus der vorhergehenden Schilderung der Minenarbeit ab: Der Mensch sucht an verborgenen Orten nach Edelsteinen und Gold. Dies wird in der Frage nach der Weisheit aufgegriffen. Die Frage ergeht als Ruf durch die ganze Schöpfung, ob irgendjemand ihren Fundort kennt. Erst ganz am Schluss (Vers 28) wird klargemacht, was der Leser von Anfang an weiß: Die Weisheit ist an keinem bestimmten Ort, sondern sie besteht in der demütigen Unterordnung unter Gottes Herrschaft. Diese wiederum ist nur möglich, wo sich Gott den Menschen offenbart.
- „kennen ihren Wert nicht“ => Gemeint ist nicht, dass die Menschen die Weisheit verachten. Sondern ihr Wert ist so groß, dass sich Menschen davon keine Vorstellung machen können.
- „die Tiefe … das Meer“ => Hiermit wird das Urmeer bezeichnet, welches der Schöpfung der Erde voranging. Es ist älter als die Erde und darum vielleicht eher im Besitz der Weisheit als die Menschen. Die Menschen rufen ihm ihre Frage zu im Bewusstsein, dass sie unerforschlich sind. Im Gedicht gibt das Urmeer, welches wie eine Person angesprochen wird, Antwort: Die Weisheit ist in ihm nicht zu finden.
28,15)Die Weisheit kann nicht mit feinstem Gold gekauft werden; ihr Preis kann nicht in Silber abgewogen werden. 16)Ihr Wert kann nicht mit edlem Gold aus Ophir bestimmt werden, auch nicht mit kostbarem Onyx oder Lapislazuli. 17)Gold und Glas kommen ihr an Wert nicht gleich; es gibt keine Gegenstände aus Gold als Gegenwert. 18)Korallen und Bergkristall sind es nicht wert, neben ihr erwähnt zu werden; ein Beutel Weisheit ist mehr wert als ein Beutel Perlen. 19)Topas aus Kusch reicht nicht an sie heran; ihr Wert kann nicht mit reinstem Gold bemessen werden.
- „nicht gekauft werden“ => In den Versen 12-14 wurde klargestellt, dass die Weisheit vom Menschen nicht gefunden werden kann. Aber vielleicht kann man sie von jemandem, der sie besitzt, kaufen. Auch das ist nicht möglich, weil ihr Wert alles übersteigt, was der Mensch an Gegenleistung erbringen mag.
- „Onyx“ => Dies ist ein Edelstein, der aus verschiedenfarbigen Lagen besteht. Vielleicht ist hier auch ein Karneol gemeint, ein rot bis gelblich gefärbter Edelstein.
- „Topas aus Kusch“ => Topas, wenn denn dies hier gemeint ist, ist ein farbloser bis heller Edelstein. Kusch war damals die Region südlich von Ägypten, was heute den Sudan und Äthiopien umfasst.
28,20)Aber die Weisheit, wo kommt sie her? Wo ist der Ort, wo die Einsicht ist? 21)Sie ist den Augen aller Lebewesen verborgen, auch den Vögeln am Himmel verhüllt. 22)Abbadon und die Tiefe geben zu: „Wir kennen sie nur vom Hörensagen.“
- „Abbadon und die Tiefe“ => In 28,14 hat das Urmeer als ältester Zeuge der Welt der Lebenden bekannt, dass die Weisheit nicht in ihm ist. Nun gibt auch das Totenreich zu, dass es die Weisheit nicht kennt. Dem Menschen ist auch im Tod kein Zugang zur Weisheit gewährt.
2) Wenn du an Gott in allen Umständen deine Freude haben willst, musst du ihn fürchten, das heißt anerkennen, dass seine Größe und Weisheit all dein Vorstellungsvermögen übersteigen. => 28,23-28
23)Gott ist es, der den Weg zu ihr weiß; er kennt den Ort, wo sie ist. 24)Denn er blickte bis zu den Enden der Erde und schaute auf alles unter dem Himmel:
- „denn“ => In den Versen 24 -27 wird begründet, warum Gott der einzige ist, der die Weisheit kennt. Der Grund liegt darin, dass er der Schöpfer der ganzen Welt ist. Die Schöpfung ist durch Ordnungen gekennzeichnet und durchzogen, die von Weisheit zeugen.
- „er blickte bis zu den Enden der Erde“ => Die Rede ist hier wohl von dem Anfang der Schöpfung. Da hat Gott die Welt als Ganzes in den Blick genommen, ihre Bestimmung und ihre Ordnungen festgelegt. Davon ist in den Versen 25-27 näher die Rede.
28,25)Er bestimmte das Gewicht des Windes, er legte die Wassermassen mit einem Maß fest. 26)Er hat eine Bestimmung für den Regen und einen Weg für die Gewitterwolke festgelegt.
- „er bestimmte das Gewicht des Windes“ => Gott hat bei der Schöpfung festgelegt, welche Gewalt der Wind haben soll. Es gibt zerstörerische Stürme, aber meistens dient der Wind dem Leben auf der Erde.
- „er legte die Wassermassen mit einem Maß fest“ => Gott hat bei der Schöpfung der Erde den Wassermassen eine Grenze gesetzt, so dass sie das Land, auf dem Menschen und Tiere leben können, freigeben mussten.
- „er hat eine Bestimmung für den Regen festgelegt“ => Gott hat im Voraus festgelegt, wann und wo und wieviel es regnet.
28,27)Dann sah er sie sich an und bewertete sie, er setzte sie ein und ergründete sie.
- „sah … bewertete … ergründete“ => Hier ist davon die Rede, dass Gott in einer intensiven Beziehung zur Weisheit steht. Das gilt auch für seine Beziehung zur Welt, die er regiert. Es ist ihm von Anfang an wichtig gewesen, dass die Schöpfung von Weisheit durchzogen ist. In Gottes Herrschaft über die Welt wird hier seine Weisheit hervorgehoben, nicht seine Gerechtigkeit. Dies ist für das Verständnis des Buches Hiob von großer Bedeutung. Die drei Freunde und Hiob beurteilen Gottes Herrschaft über die Welt vor allem nach dem Maßstab der Gerechtigkeit, wie er im TEZ zum Ausdruck kommt: Gott belohnt die Guten und er bestraft die Bösen, immer und überall. Das Thema der Weisheit sprengt den TEZ: Es gibt in Gottes Herrschaft über diese Welt Rätsel, die vom Menschen nicht gelöst werden können. Dazu gehört auch, dass Gott es bösen Menschen gut gehen und gute Menschen leiden lässt. Gottes Weisheit ist die Garantie dafür, dass er die Gläubigen so führen kann und führen wird, dass sie ihn immer mehr lieben und fürchten.
28,28)Und zur Menschheit sagte er dies: „Den Herrn zu fürchten, dass ist Weisheit; und das Böse zu meiden, das ist Einsicht.“
- „und zur Menschheit sagte er dies“ => In Vers 27 wurde die Beziehung zwischen Gott und Weisheit beschrieben. Hier geht es um die Beziehung der Weisheit zum Menschen. Die Menschen haben von sich aus keine Weisheit, nur Gott. Daher kann ihre Beziehung zur Weisheit nur von Unterordnung gegenüber Gott geprägt sein. Bemerkenswert ist, dass Gott sich mit der Aufforderung hier nicht bloß an Hiob wendet, sondern an alle Menschen. Sie alle sollen aus dem Buch Hiob lernen, was es heißt, Gott zu fürchten.
- „den Herrn zu fürchten, das ist Weisheit“ => Dies ist die Hauptaussage im Gedicht über die Weisheit. Und in gewisser Weise bringt sie das Hauptthema des Hiobbuches zum Ausdruck. Ein Mensch ist weise, wenn er sich Gott unterordnet und vertrauensvoll anerkennt, dass Gott allein weise ist, das heißt fähig und willens, die Welt zu beherrschen und die Gläubigen zu einem guten Ziel zu führen. Von Hiob wurde eingangs des Buches gesagt, dass er Gott fürchtete und das Böse mied. In gewisser Hinsicht hat Hiob das Ideal des Gläubigen, der Weisheit annimmt, erfüllt. Die Auseinandersetzung mit seinen Freunden hat aber offenbart, dass Hiob darin noch viel zu lernen hat. Er spricht viel von seiner Gerechtigkeit und von der vermeintlichen Ungerechtigkeit Gottes. Der TEZ hält ihn darin gefangen. Zwar ist Hiob gerecht, aber er begeht gerade da Ungerechtigkeit, wo er sich nicht in Ehrfurcht Gott und seiner Weisheit vertrauensvoll unterordnet. Es zeugt nicht von Ehrfurcht, dass Hiob Gott böse Motive unterstellt in der Herrschaft über sein Leben und die ganze Welt. Gleichzeitig gilt aber, dass Hiob mit dieser Aussage vor den Anschuldigungen seiner Freunde in Schutz genommen wird. Hiob fürchtet Gott, wenn auch unvollkommen. Seine Furcht vor Gott zeigt sich vor allem darin, dass er nicht bereit ist, so zu tun als sei er schuldig, um an Gottes Gaben heranzukommen. Hiob will einen Gott, den er fürchten und lieben und dessen Weisheit er vertrauen kann. Den kann er aufgrund des TEZ, dem auch er verhaftet ist, nicht sehen. Darüber ist Hiob verzweifelt und gibt zum Ausdruck, dass es keine Gaben Gottes gibt, die diese Verzweiflung im Blick auf Gott aufheben kann.