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Thema: Versöhnung ist ein hartes Stück Arbeit, und derjenige, der sie bewirkt, ist Gott.
ð 1.Mo. 42,1-43,14
1) Oft benutzt Gott gemeinsam erfahrene Not, um zerstrittene Brüder zusammenzuführen. Das Beispiel der Söhne Jakobs => Gott benutzt eine Hungersnot, um sie zusammenzuschweißen.
42,1)Als Jakob erfuhr, dass es in Ägypten Getreide zu kaufen gab, sagte er zu seinen Söhnen: „Was schaut ihr euch gegenseitig an?“ 2)Und er fuhr fort: „Ich habe gehört, dass es in Ägypten Getreide gibt. Reist hin und kauft uns welches, damit wir am Leben bleiben und nicht sterben!“
- „als Jakob erfuhr“ => Zeitlich setzt die sich nun anschließende Erzählung zu Beginn der Hungersnot, in ihrem ersten oder zweiten Jahr, an. Sie reicht bis Kapitel 46. Es geht darin vor allem um die Versöhnung innerhalb der Familie Jakobs. Die Erzählung beginnt damit, dass Jakob angesichts der Hungersnot im Land Kanaan seine Söhne nach Ägypten schickt, um dort Getreide zu kaufen. Sie endet damit, dass die ganze Familie Jakobs nach Ägypten zieht, zu Josef. Die Erzählung wechselt jetzt die Perspektive. Während wir in den Kapiteln 39-41 Josef als menschliche Hauptperson gefolgt sind, kommt nun stärker Juda mit den anderen Brüdern in den Blick. Ihnen folgen wir, wie sie nach Ägypten zu Josef reisen und wieder zurück nach Kanaan zu Jakob und wieder zurück nach Ägypten. Diejenigen, die die Versöhnung der Familie vorantreiben, sind Josef und Juda. Gott benutzt Josef in seiner machtvollen Stellung, um die anderen Brüder streng zu erziehen, damit sie sich untereinander und dann mit Josef versöhnen. Juda ist derjenige, der die Brüder darin anführt, sich von Gott züchtigen zu lassen, Schuld zu bekennen und sein Leben für die Brüder zu geben.
- „was schaut ihr euch gegenseitig an“ => Jakob wendet sich vorwurfsvoll an seine Söhne. Sie sind offensichtlich angesichts der Not nicht willens, sich aufzuraffen und dagegen etwas zu unternehmen. Sie sind untereinander immer noch so zerstritten, dass sie nicht in der Lage sind, gemeinsam die Angelegenheiten der Familie in die Hand zu nehmen. Ihr Vater Jakob muss sie ermahnen und antreiben.
- „nicht sterben“ => Jakob bringt hier seine Verzweiflung zum Ausdruck: Seine Familie droht durch die Hungersnot umzukommen. Noch schlimmer aber ist, dass sie durch ihren Unglauben und ihre Zerstrittenheit nicht in der Lage ist, Gottes Zusagen zu empfangen. Daher benutzt Gott eine Hungersnot, um sie zur Versöhnung hinzuführen, zur Versöhnung mit sich und untereinander.
42,3)Da reisten die zehn Brüder Josefs nach Ägypten, um Getreide zu kaufen. 4)Aber Benjamin, Josefs Bruder, ließ Jakob nicht mit seinen Brüdern ziehen. Denn er dachte: „Es darf ihm auf keinen Fall etwas passieren!“ 5)Die Söhne Israels kamen zusammen mit vielen anderen nach Ägypten, um Getreide zu kaufen. Die Hungersnot lag nämlich schwer auf dem Land Kanaan.
- „Benjamin“ => Benjamin ist Josefs Vollbruder. Nach dem vermeintlichen Tod Josefs wurde er der Lieblingssohn von Jakob. Benjamin nimmt in der Erzählung sozusagen den Platz von Josef ein. Wie werden die Brüder sich ihm und ihrem Vater gegenüber verhalten, wenn Benjamin versklavt zu werden droht? Werden sie ihn gleichgültig in die Sklaverei geben oder werden sie versuchen ihn davor zu retten?
- „die Söhne Israels“ => Die Söhne Jakobs werden hier als eine Art Nation bezeichnet, die mit ihnen bereits am Werden ist, die Nation Israel.
2) Gott benutzt häufig Menschen, die uns mit Weisheit und Strenge unserer Schuld überführen. Das Beispiel der Brüder: Gott benutzt Josef, um sie mit ihrer alten und unbereinigten Schuld zu konfrontieren.
42,6)Nun war es Josef, der der Machthaber im Land war. Wer Getreide kaufen wollte, musste zu ihm gehen. Als die Brüder Josefs zu ihm kamen, beugten sie sich vor ihm nieder, mit dem Gesicht zur Erde. 7)Als Josef seine Brüder sah, erkannte er sie. Er tat aber so, als würde er es nicht und redete mit ihnen streng. „Woher kommt ihr?“, fragte er sie. „Wir kommen aus dem Land Kanaan“, antworteten sie, „wir möchten Getreide kaufen.“
- „beugten sie sich vor ihm nieder“ => 20 Jahre, nachdem die Brüder Josef verkauft haben, treffen sie ihn wieder. Sie erkennen ihn nicht wieder, er ist äußerlich zu stark verändert. Sie werfen sich vor ihm als dem Machthaber Ägyptens nieder in dem Bewusstsein, dass ihr Leben von ihm abhängt. Was Josef einmal geträumt hat, beginnt sich hier zu erfüllen.
- „er tat aber so“ => Josef gibt sich seinen Brüdern noch nicht zu erkennen. Warum, dafür gibt der Erzähler keine Antwort. Er überlässt es dem Leser, sich mehrere naheliegende Gründe zu überlegen, indem er sich die Beziehung zwischen Josef und seinen Brüdern vergegenwärtigt. Josef ist zum einen sicherlich zornig auf seine Brüder und will ihnen ein Stück weit mit seiner Ablehnung zurückzahlen, was sie ihm einst angetan haben. Aber der weitere Verlauf zeigt, dass er zum andern seine Brüder prüfen will, ob sie ihre Tat von damals bereuen. Und darauf aufbauend will er sie dann anhand von Benjamin belehren, wie sie als Brüder miteinander umgehen sollen, nämlich in gegenseitiger Hingabe, nicht im Streit. Was ihn dabei leitet, ist der prophetische Traum, den Gott ihm in seiner Jugend geschenkt hatte. Josef vertraut darauf, dass Gott die Dinge so lenkt, dass sich dieser Traum erfüllt, dass nämlich seine Familie in Ägypten unter seine Herrschaft Rettung findet. Er ist aber auch davon überzeugt, dass seine Familie Versöhnung braucht. Auf diese wirkt Josef hin, im Vertrauen darauf, dass Gott die Dinge zum Besten seiner Familie lenkt.
42,8)Josef also hatte seine Brüder erkannt, sie aber erkannten ihn nicht. 9)Josef musste daran denken, was er einst in seiner Jugend von ihnen geträumt hatte, und meinte dann zu ihnen: „Ihr seid Spione! Ihr wollt erkunden, wo das Land ungeschützt ist.“ 10)„Nein, nein, Herr!“, antworteten sie ihm, „deine Knechte sind nur gekommen, um Getreide zu kaufen. 11)Wir alle sind Söhne eines Vaters, ehrliche Leute! Deine Knechte sind keine Spione!“
- „sie erkannten ihn nicht“ => Die Brüder erkennen Josef nicht, weil er mit 37 Jahren anders aussieht als mit 17. Und er trägt auch keinen Bart mehr; in Ägypten war es, anders als in Kanaan und Mesopotamien, nicht üblich, dass die Männer einen Bart trugen.
- „Josef musste daran denken“ => Josef erinnert sich an seinen Traum, in dem sich elf Garben vor seiner neigten. Er sieht aber nur 10 Brüder anwesend, Benjamin fehlt. Aufgrund des Traumes denkt Josef, dass Benjamin auch vor ihm erscheinen muss, damit der Traum Erfüllung findet. Er weiß nicht, wie es um seinen Vater und Benjamin steht. Daher unterstellt er seinen Brüdern, sie seien Spione. Dadurch müssen sie sich rechtfertigen und geben mehr Informationen über ihre Familie preis.
- „ehrliche Leute“ => Die Brüder lügen Josef nicht an. Das behaupten sie nicht nur, sondern Josef merkt es auch, dass seine Brüder auf dem Weg der Veränderung sind, wo sie immer mehr zusammenhalten.
12)Aber Josef blieb dabei: „Das ist nicht wahr, ihr wollt erkunden, wo das Land ungeschützt ist.“ 13)Sie erwiderten: „Zwölf Brüder sind wir, deine Knechte, Söhne eines Mannes im Land Kanaan. Der jüngste blieb bei unserem Vater, und der andere – er ist nicht mehr.“ 14)Doch Josef sagte zu ihnen: „Ich bleibe dabei: Ihr seid Spione! 15)Ich werde eure Behauptung überprüfen: Euer jüngster Bruder muss her; ansonsten kommt ihr nicht mehr nach Hause. Das schwöre ich beim Pharao! 16)Einer von euch soll euren Bruder holen; ihr anderen bleibt solange gefangen. Dann wird man sehen, ob ihr die Wahrheit gesagt habt. Und wenn nicht, beim Pharao, dann seid ihr wirklich Spione!“ 17)Josef ließ sie für drei Tage ins Gefängnis bringen.
- „der jüngste blieb bei unserem Vater“ => Die zehn Brüder geben wahrheitsgemäß Auskunft über ihre Familie.
- „er ist nicht mehr“ => Die Brüder glauben nicht mehr daran, dass Josef noch lebt. Im Blick auf ihn sagen sie nicht die Wahrheit, dass sie ihn nämlich einst als Sklaven verkauft haben. Aber sie sagen insofern die Wahrheit, als sie Josef zu den zwölf Söhnen Jakobs zählen.
- „ich bleibe dabei“ => Josef will seine Brüder dazu zwingen, auch Benjamin herbeizubringen. Um das zu erreichen, stellt er sich weiter hart: Sie sollen ihm gegenüber beweisen, dass sie die Wahrheit sagen.
- „drei Tage Gefängnis“ => Josef war durch die Schuld der Brüder für mehr als zehn Jahre im Gefängnis. Er lässt sie für drei Tage merken, wie sich das anfühlt.
42,18)Am dritten Tag sagte Josef zu ihnen: „Tut, was ich euch sage, dann bleibt ihr am Leben. Auch ich ehre Gott. 19)Wenn ihr wirklich ehrliche Leute seid, dann lasst mir einen von euch als Geisel im Gefängnis zurück. Ihr anderen zieht nach Hause und bringt euren hungernden Familien Getreide. 20)Aber schafft mir euren jüngsten Bruder her! Dann werden sich eure Worte als wahr erweisen und ihr müsst nicht sterben.“ Die Brüder waren einverstanden.
- „am dritten Tag“ => Josef will seine Brüder nicht unnötig lange im Gefängnis behalten. Sie müssen schnell nach Kanaan zurück, um ihre Familien mit Nahrung zu versorgen. Auch seine Ankündigung, 9 von 10 Brüdern müssten als Geiseln bleiben, mildert er ab. Eine Geisel reicht.
- „auch ich ehre Gott“ => Josef versichert, dass er Rücksicht nehmen wird auf ihre Familien und sie am Leben lassen wird, wenn sie ihren jüngsten Bruder herbringen. Sein Hinweis auf seine Gottesfurcht ist gleichzeitig eine Einladung an sie, auch auf Gott zu vertrauen.
- „schafft mir euren jüngsten Bruder her“ => So nachvollziehbar Josefs Plan zur Versöhnung mit seinen Brüdern auch ist, mutet er seinem Vater Jakob doch einiges zu.
42,21)Da sagten sie einer zum andern: „Ja, wir haben in der Sache mit unserem Bruder große Schuld auf uns geladen. Wir haben seine Todesangst gesehen, als er uns um Gnade anflehte, aber das ließ uns ungerührt. Als Strafe dafür ist nun diese Not auf uns gekommen.“ 22)Ruben erinnerte die anderen: „Ich hatte euch damals gewarnt: ´Vergreift euch nicht an dem Jungen!` Aber ihr wolltet nicht hören. Jetzt werden wir für seinen Tod zur Rechenschaft gezogen.“
- „wir haben in der Sache mit unserem Bruder große Schuld auf uns geladen“ => Die strenge Behandlung durch Josef bewirkt, dass seine Brüder in innere Not geraten. Dadurch werden sie an das erinnert, was in welche Not sie einst ihren Bruder gebracht haben. Die Brüder erkennen hier zum ersten Mal ihre Schuld an, die sie im Blick auf Josef auf sich geladen haben.
- „als Strafe dafür ist nun diese Not auf uns gekommen“ => Die Brüder sehen sich zwar zu Unrecht der Spionage verdächtigt. Aber sie sehen im Verhalten Josefs richtigerweise Gottes Allmacht im Spiel. Ihre Not hat mit ihrer Schuld gegenüber Josef zu tun. Diese Schuld verdient Strafe. Sie fürchten, dass diese Strafe nun über sie kommt in der Form, dass sie alle miteinander in die Sklaverei geraten. Das wird sie am Ende nicht, aber es ist gut, dass sie ihre Schuld erkennen. Dies ist die Voraussetzung dafür, dass sie ihnen vergeben wird, von Gott und von Menschen.
- „Ruben“ => Ruben hatte seinerzeit nicht verhindern können, dass Josef verkauft wird. Er hatte sich nicht als führungsstark gegenüber seinen Brüdern erwiesen. Josef hat ihn wahrscheinlich für hauptverantwortlich an seinem Elend gehalten und erfährt hier aber, dass Ruben nicht so viel Schuld trägt wie die anderen Brüder.
42,23)Weil Josef sich mit ihnen durch einen Dolmetscher verständigte, ahnten sie nicht, dass er alles verstand. 24)Die Tränen kamen ihm und er musste sich abwenden. Als er wieder in der Lage war, mit ihnen zu sprechen, ließ er Simeon festnehmen und vor ihren Augen fesseln.
- „die Tränen kamen ihm“ => Die Brüder offenbaren, dass sie sich schuldig fühlen. Darüber ist Josef so bewegt, dass er weinen muss. Er will sich ihnen aber noch nicht offenbaren, weil der Weg zur Versöhnung erst begonnen hat. Darum sollen sie ihn nicht weinen sehen. Er will weiter als strenger Herrscher erscheinen.
- „ließ er Simeon fesseln“ => Josef hat gerade erfahren, dass Ruben nicht die treibende Kraft gewesen ist, als es darum ging, ihn als Sklaven zu verkaufen. Simeon ist der zweitälteste Bruder. Ihn sucht sich Josef wohl in der Annahme als Gefangenen aus, dass er mit die Hauptverantwortung für seinen Verkauf als Sklaven trägt. Hier zeigt Josef gegenüber seinem Vater Jakob eine gewisse Härte. Er weiß, dass Jakob wegen Simeon trauern wird.
- „vor ihren Augen fesseln“ => Josef zeigt seinen Brüdern, dass er es ernst meint: Sie müssen ihm Benjamin bringen, wenn sie Simeon wieder freihaben wollen.
42,25)Josef befahl seinen Leuten, die Säcke der Brüder mit Getreide zu füllen und jedem das Geld, mit dem er bezahlt hatte, wieder oben in den Sack zu legen. Er ließ ihnen auch noch Verpflegung für die Reise mitgeben. Als das geschehen war, 26)luden die Brüder ihre Säcke auf die Esel und machten sich auf den Heimweg.
- „das Geld wieder oben in den Sack zu legen“ => Es ist nicht klar, warum Josef das Geld wieder in die Säcke legen lässt. Es mag für ihn mehrere Beweggründe gegeben haben. Zum einen wollte er ihnen wohl eine Güte erweisen. Gleichzeitig wusste er aber auch, dass die Brüder, wenn sie das Geld fanden, sich wie Diebe vorkommen mussten, auf die weitere Strafe wartet. Insbesondere mussten sie damit rechnen, dass Josef seinen Zorn über ihren Diebstahl an Simeon auslassen würde. Wahrscheinlich wollte Josef sie hiermit vor allem zum Nachdenken über ihre Schuld anregen: Sie haben ihn einst für Geld verkauft. Werden sie das Leben von Simeon nun für wichtiger erachten als ihr Geld und das Geld zurückbringen?