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Seid Glaubensgeschwistern und Nichtchristen in Liebe zugewandt!
=>Röm. 12,9-16
9)Die Liebe sei ungeheuchelt!
- „die Liebe“ => Dieser Abschnitt ist geprägt von einer Reihe kurzer Aufforderungen. Paulus, auch wenn er eine Vielzahl von Aufforderungen nennt, trifft dennoch eine Auswahl. So gibt es zum Beispiel keine Aufforderung, die den Bereich der sexuellen Moral betrifft, was für Paulus eher ungewöhnlich ist. Stattdessen liegt die Betonung auf dem zwischenmenschlichen Bereich: Es geht um Liebe, Demut, Mitgefühl und Hilfsbereitschaft gegenüber Mitchristen. Es geht um Liebe, Geduld und Leidensbereitschaft gegenüber Nichtchristen. All das scheint für die Gemeinde in Rom besonders von Bedeutung gewesen zu sein, aber Genaueres lässt sich nicht sagen. Das eine oder andere mag schlicht eine allgemeine Aufforderung zu sein, die keinen bestimmten Bezug zur Gemeindesituation hat. So oder so ist 12,9-21 eine Ausführung dessen, was Gottes Wille (12,2) für uns beinhaltet.
Paulus spricht von „der Liebe“. Sie ist die höchste Gabe Gottes von den Geistesgaben. Gemeint ist hier vom Zusammenhang her die Liebe der Glaubensgeschwister untereinander und zu den Mitmenschen allgemein. Paulus gebraucht hier im Griechischen für „Liebe“ das Wort „agape“. Manche Ausleger meinen, dass im Neuen Testament mit diesem Wort die göttliche Liebe im Unterschied zu anderen Arten der Liebe gemeint sei. Diese Unterscheidung ist aber nicht möglich. Das Wort „agape“ bezeichnet nicht an und für sich die Liebe Gottes oder die uns von Gott geschenkte Liebe. Es ist der Zusammenhang, der hier entscheidet. Richtig ist die Beobachtung, dass dieses Wort im außerbiblischen Griechisch nicht auftaucht. In der LXX wird es etwa 20 Mal verwendet, im Neuen Testament dann auffällig häufig, 120 Mal insgesamt und 75 Mal von Paulus.
Zu Beginn gibt Paulus die Aufforderung, eine ungeheuchelte Liebe an den Tag zu legen. Diese Aufforderung bildet die Grundlage für alle folgenden Aufforderungen dieses Abschnitts. Von seinem Aufbau her kann man den Abschnitt dreiteilen. Nach der Einleitung in 9a folgt in den Versen 9b-13 eine Reihe von Aufforderungen, die in einem bestimmten Rhythmus aufeinander folgen und das Verhalten gegenüber Glaubensgeschwistern betreffen.
- „sei ungeheuchelt“ => Es geht hier darum, dass sich die Liebe in Gesinnung und Tat als echt erweisen soll. Eine Liebe, die sich nur in Worten, nicht aber auch in Taten, zeigt, ist nicht echt. Genauso sind vermeintlich gute Taten, wenn sie nicht gerne zum Wohl des Nächsten getan werden, nicht aus Liebe geboren. In den folgenden Aufforderungen gibt Paulus Beispiele dafür, wie die ungeheuchelte Liebe aussieht bzw. sich verhält.
(Also) Verabscheut das Böse und seid dem Guten verbunden! 10)Seid einander in geschwisterlicher Liebe zugetan, überholt euch gegenseitig darin, einander Ehre (Anerkennung, Lob) zu erweisen.
- „also“ => Die folgenden Aufforderungen sind, wenn man sie befolgt, Ausdruck der echten Liebe.
- „das Böse … das Gute“ => Wer von einer echten Liebe angetrieben wird, hat eine klare Bewertung von bösen und guten Dingen bzw. Verhaltensweisen. Was als böse oder gut bewertet wird, entscheidet sich an dem, was man als Willen Gottes erkannt und verinnerlicht hat (12,2).
- „geschwisterliche Liebe“ => Das Wort, welches Paulus hier verwendet, wird gewöhnlich mit „Bruderliebe“ übersetzt. Gemeint ist die Liebe unter Geschwistern. Paulus sieht eine christliche Ortsgemeinde als Familie Gottes an. Unter Gott dem Vater und Christus dem Herrn sind die Glieder der Gemeinde zu Brüder und Schwestern vereint.
- „überholt euch gegenseitig“ => Wenn es darum geht, dem anderen Ehre, Lob und Anerkennung zu erweisen, soll einer den anderen überholen. Paulus will damit nicht sagen, dass einer gegen den anderen streitet. Aber er will auch nicht bloß sagen, dass einer dem andern darin als Vorbild vorangeht. Er hebt hier den Eifer hervor, mit dem einer den andern ehren soll. Wer liebt, betreibt aktiv das Geschäft, den anderen von Herzen zu ehren und zu loben.
11)und lasst in eurem Eifer nicht nach. Lasst euch durch den Heiligen Geist dazu begeistern, Christus zu dienen!
- „Eifer“ => Es wird hier nicht konkret gesagt, worauf der Eifer gerichtet sein soll. Es geht vom Zusammenhang her wohl um den Eifer darum, eine echte Liebe an den Tag zu legen. Die wiederum entspricht dem echten, wirklichen Gottesdienst aus 12,2. Es geht also um den Eifer, Gottes Willen in Liebe zu tun.
- „Christus zu dienen“ => Es geht hier darum, Christus wie Sklaven zu dienen, also mit dem ganzen Leben und ihm als unserem einzigen Herrn. Es ist bemerkenswert, dass dies damit zusammenpasst, unser ganzes Leben als ein lebendiges Opfer Gott zur Verfügung zu stellen. Einmal mehr setzt Paulus die Einheit von Gott, dem Vater, und seinem Sohn Jesus Christus, unserem Herrn, voraus.
- „begeistern“ => Gott will, dass wir ihm mit Freude und Enthusiasmus dienen.
12)Freut euch an dem, worauf ihr hofft; wenn ihr in Not und Bedrängnis kommt, dann harrt aus und haltet beharrlich am Gebet fest!
- „in Hoffnung freut euch“ => Hoffnung ist hier wohl das Objekt der Freude: „Freut euch an dem, worauf ihr hofft!“ Paulus hat dies bereits als wesentlichen Bestandteil der Heilsgewissheit ausgemacht: die Vorfreude auf die Vollendung gemäß Röm. 5,10: „Wir sind mit Gott durch den Tod seines Sohnes versöhnt worden, als wir noch seine Feinde waren. Dann kann es doch gar nicht anders sein, als dass wir durch Christus jetzt auch Rettung finden werden, jetzt, wo wir versöhnt sind und wo Christus auferstanden ist und lebt.“
- „harrt aus“ => Wenn Christen in Leid geraten, ist es wichtig, dass sie sich immer wieder das Objekt ihrer größten Freude vor Augen führen, gemäß Röm 8,18: „Ich erachte die Leiden der jetzigen Zeit so, dass sie nicht ins Gewicht fallen gegenüber der Herrlichkeit, die einmal an uns offenbar werden wird.“ Gott wird uns einmal leiblich zu neuem, unvergänglichem Leben auferwecken, in dem wir die vollkommene Gemeinschaft mit Gott genießen werden.
- „Gebet“ => Paulus nennt hier wohl ein wesentliches Mittel, durch das wir in Leiden unsere Freude an dem, was wir hoffen, aufrechterhalten. In Leiden merken wir die Versuchung, unsere Freude an der Vollendung aufzugeben. Im Gebet bitten wir Gott, flehen wir ihn an, dass er uns wieder und wieder mit der Freude an ihm und seinen Zusagen erfüllt.
13)An den Bedürfnissen der Heiligen nehmt teil! Trachtet nach Gastfreundschaft!
- „an den Bedürfnissen der Heiligen nehmt teil“ => Christen, die etwas abgeben können, sollen damit bedürftige Glaubensgeschwister unterstützen.
- „Heilige“ => Paulus gebraucht hier dieselbe Bezeichnung für Christen wie in 1,7. Christen sind Heilige, weil Gott sie gerecht gesprochen hat. Sie zeigen auch in ihrem Leben, dass sie heilig sind, das heißt zu Gott gehören und seiner Herrschaft unterstehen (6,19).
- „trachtet nach Gastfreundschaft“ => Paulus spricht hier von mehr als der Bereitschaft zur Gastfreundschaft. Christen, die die Möglichkeit dazu haben, sollen nach anderen Christen Ausschau halten, die sie für eine Zeit bei sich unterbringen: Missionare, Arbeiter, Reisende.
14)Segnet, die euch verfolgen! Sie segnen sollt ihr und sie nicht verfluchen!
- Die Verse 14-16 bilden innerhalb des Abschnitts (12,9-21) eine eigene Einheit. Jeder dieser Verse ist von einem Leitwort oder einem Gegensatz geprägt: „Segnet!“ (Vers 14); „Freut euch! ... Weint!“ (Vers 15); „Sinnt ... Sinnt nicht!“ (Vers 16).
- „segnet“ => Jemanden zu segnen bedeutet, für ihn zu Gott zu beten, dass er ihm Gutes tue.
- „die euch verfolgen“ => Paulus knüpft hier wahrscheinlich an eine Überlieferung an, die auf Jesus zurückgeht (Mt. 5,44; Lk. 6,27-28).
- „nicht verfluchen“ => Jemanden zu verfluchen meint, Gott darum zu bitten, er möge dem Verfolger Böses tun. So naheliegend diese Bitte auch zu sein scheint, wenn man die Bosheit anderer am eigenen Leib erfährt, sie ist für Christen nicht erlaubt. Gott hat die Gläubigen dazu bestimmt, durch solche Verfolger zu leiden und auf dieser Weise im Glauben heranzureifen. Und durch ihr Ausharren trotz Leiden will Gott ihre Gebete zum Anlass nehmen, einige der Peiniger zum Glauben zu führen.
15)Freut euch mit denen, die gerade glücklich sind, weint mit denen, die in Not und Kummer sind.
- „freut euch mit“ => Paulus schwenkt hier wahrscheinlich wieder auf Verhalten gegenüber Mitchristen in der Ortsgemeinde um. Sich mit jemandem zu freuen, der gerade glücklich ist, zeugt davon, dass jemand frei ist von Neid. Vorausgesetzt wird hier freilich, dass derjenige, mit dem wir uns freuen sollen, sich über Dinge freut, die in Gottes Augen gut sind.
- „weint mit“ => In der Liebe zum Nächsten geht es nicht nur darum, ihm mit Taten zu helfen, um seine Not abzuwenden. Manche Not lässt sich nicht abwenden, und da geht es vor allem um den tröstenden Beistand. Ehrliches Mitgefühl, ausgedrückt in Worten und Gesten, ist Balsam für den, der sich in seiner Not allein fühlt. Wir sollten uns hier nicht damit herausreden wollen, dass nur Gott den betreffenden trösten kann. Gott hat seine Mittel, mit denen er sich dem Leidenden annimmt. Dazu gehören nicht zuletzt die Glaubensgeschwister.
16)Seid miteinander in der Gesinnung vereint! Seid also in eurem Denken nicht von euch selbst eingenommen, sondern sucht die Gemeinschaft mit den Niedrigen. Haltet euch nicht für klug und weise!
- „in der Gesinnung vereint“ => Wörtlich heißt es etwa: „Seid gleichgesinnt gegeneinander“. Wenn die Christen einer Ortsgemeinde sich gegenseitig wahrnehmen und einschätzen, soll einer den anderen als vollwertiges Mitglied der Gemeinde anerkennen. Sie sollen sich gegenseitig als solche betrachten, die dazu vereint sind, Gottes Willen zu tun.
- „den Niedrigen“ => Es ist nicht klar zu entscheiden, ob Paulus hier von Dingen oder Personen spricht:
- Ist die Rede von Dingen, dann zielt die Aufforderung darauf, dass Christen sich auch solchen Aufgaben widmen, die gemeinhin als niedrig angesehen werden.
- Ist die Rede von Personen, will Paulus sagen, dass Christen die Gemeinschaft mit solchen Glaubensgeschwistern suchen sollen, die einen gesellschaftlich niedrigen Status haben, die also arm und relativ ungebildet sind.
- „haltet euch nicht für klug und weise“ => Klug und Weise zu sein ist eine gute Eigenschaft, siehe Mt. 7,24; 25,2. Aber sich selbst dafür zu halten, zeugt gewöhnlich von Überheblichkeit.